Full text: Alte Geschichte (Teil 1)

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Rom als Freistaat (510-31). 
23 Dolchstichen durchbohrt sank er am Fuß der Bildsäule des Pompejus 
tot nieder. 
Schweres Unglück brach nach seiner Ermordung abermals über Rom 
herein. 
Antonius und Hctavianus. 
§ 27. Mutinensi scher Krieg (44—43). 
Da die That der Verschworenen beim Volk keinen Beifall fand, suchte 
der talentvolle Antonius, der entschiedenste Anhänger Casars, die Herrscher- 
gewalt an sich zu reißen. Nachdem er zum Vollstrecker des Testamentes 
Cäsars ernannt war, reizte er durch seine Leichenrede und durch Vorlesung 
von Cäsars letztwilligen Bestimmungen, nach welchem dem Volke Cäsars 
Gärten am Tiber und jedem Bürger 300 Scherzen (=45 M.) vermacht 
waren, das Volk zur höchsten Erbitterung gegen Cäsars Mörder, welche 
aus der Stadt weichen mußten. 
Hierauf ließ sich Antonius durch einen Volksbeschluß das cisalpinische 
©allieir als Provinz übertragen, obwohl die cisalpinische Provinz bereits 
von Decimus Brutus aus Senatsbeschluß verwaltet wurde. Da dieser 
dieselbe nicht herausgeben wollte, sondern sich in der festen Stadt Mutina 
43 (j. Modena) gegen Antonius verteidigte, so entstand der mntinensische 
Krieg. Der Senat erklärte nämlich den Antonius sür einen Feind des 
Staates und sandte die beiden Konsuln Hirtius und Pansa gegen ihn, 
von welchen Antonius bei Mutina geschlagen und zur Flucht nach Gallien 
genötigt wurde. 
Da beide Konsuln in der Schlacht gefallen waren, übernahm der 18jährige 
C. Julius Cäsar Octaviauus, der durch seine Freigebigkeit beim Volk 
wie Heer gleich beliebte Großneffe und Adoptivsohn Cäsars, die Führung 
des Heeres, in welchem er als Proprätor die Feldherrn in den Krieg 
begleitet hatte, und rückte in Rom ein. 
Hier erzwang er seine Wahl zum Konsul, obgleich er erst im 20. Lebens¬ 
jahre stand, sowie die Ächtung der Mörder Cäsars. Da er aber die 
stets wachsende Macht der republikanischen Partei fürchtete, die sich in den 
östlichen Provinzen unter den Fahnen des Brutus und Cassius sammelte, 
so knüpfte er im geheimen.Unterhandlungen mit Antonius an, der mit 
einer neuen Heeresmacht von Gallien nach Oberitalien heranrückte, und 
vereinigte sich mit diesem und dem Lepidns. 
§ 28. Zweites Triumvirat. Kampf gegen Brutus und Cassius. 
Schlacht bei Philippi (42). 
43 Bald danach schlössen Octaviauus, Antonius und Lepidus das 
sogenannte zweite Triumviraj// um die republikanische Partei unter 
Brutus und Cassius auszurotten und die Herrschast unter sich zu teilen. 
Um sich im Besitz derselben zu erhalten, räumten sie (wie einst Marius 
uud Sulla) alle ihre Gegner, die Anhänger der republikanischen Partei, 
durch die furchtbaren Proskriptionen (Ächtungen) ans dem Wege; durch 
dieselben verloren 300 Senatoren (darunter Cicero) und 2000 Ritter ihr 
Leben. 
Hieraus zogen Octavianns und Antonius gegen Cäsars Mörder
	        
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