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__Q . 2- Die Menge des Volkes bestand aus Hirten und Bauern
* CiL ,tl)l' ,?urft Kyros sie von den Medern befreite und ganz
Vorderasten ihrem Schwerte dienstbar machte.
3. schwieriger als die Unterwerfung Lydiens fiel Kyros
dle Bezwingung Babylons. Der Herrschersitz Nebnkadnezars,
war es die gefeiertste ^tadt des Morgenlandes, seit Niniv/
das stolze Denkmal des Königs Ninns und seiner Gattin
Semiramis, in Staub gesunken war. Herodot schätzt den
Umfang der ^tndt nach eigener Anschauung anf 480 Stadien
(24 stunden); zwischen den Turmpaaren, die auf der 200
Ellen (100 Meter) hohen Stadtmauer einander gegenüber-
standen, hätte ein Viergespann durchfahren können. Nach
langer Belagerung leitete Kyros den Enphrat ab, der mitten
durch die Mauern strömte; in dem Flußbett drangen die
^Cr ™ Riesenstadt ein, doch ohne sie zu zerstören.
v Chr rm Äcincn Tod fand Kyros auf einem Feldzuge gegen die .
Massageten am Kaspischen Meer, deren Königin Tomyris
ihn gereizt hatte. Im heimischen Parke von Pasargadä,
in dessen Nähe er einst die Befreiungsschlacht gegen die Meder
geschlagen, erhob sich sein Grabmal.
3. Kambyses in Ägypten.
1. Auch Kyros' Sohn Kambyses wollte das Reich
erweitern. Durch die Arabische Wüste drang er nach Ägypten
vor; König Amasis hatte ihn beleidigt. Amasis'hochgesinnten
t>5!L ?°^n Psammenit Mug er entscheidend am Eingang des
Landes bei Pelnsinm. Ägypten ward eine Provinz seines
Reiches, Psammenit sein Gefangener.
Auch den Sieger traf schweres Unglück. Ein Heer, das
er gegen bic Oase des Zeus Ammon schickte, verschmachtete
in der Wüste; ein anderes, das er selbst nilaufwärts führte
gegeu die Langlebigen Äthiopen, nötigte der Hunger zur
Umkehr.
Wie tief mußte es nun den hochmütigen Sultan ver-
letzen, als er Ägypten im Festesjubel fand! Der Apis war
geboren: ein schwarzer Stier mit einer Blässe auf der Stirn
und dem Bild eines Adlers auf dem Rücken, die Schwanz-
haare schwarz und weiß gemischt, unter der Zunge ein käfer-
ähnlicher Auswuchs. In dieser Gestalt erschien zu Zeiten
der Sonnengott Osiris auf Erden.
2. Neben zahllosen Stadtgöttern genossen nur Osiris und
seine Gattin Isis allgemeine Verehrung. Ihren Sohn
Horos erschlug nach der frommen Sage alljährlich der böse
Typhon: die üppige Landschaft, wie sie Sonne und Erde
hervorgebracht, versengte der Wüstenwind.