Full text: Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen

— 67 — 
Als die ©amnitcn bann in Etrurien Hilfe fanbcn, durch¬ 
schritt Q. Fabius Maximus, jetzt als Konsul, den als 
undurchdringlich geltenden Cirnimschen Wald und zwang den 
Etrnskern den Frieden auf. Auf der Via Appia, der großen 
Heerstraße, deren kunstvollen Bau aus festgestampftem Sand und 312 
großen Steinplatten der Censor Appins Claudius in jenen Tagen 
unternahm, eilten immer neue Truppenmassen in das Gebirge. 
So tapfer die Samniten fochten, sie mußten Frieden schließen. 
Roms Waffen züchtigten fortan die Räuber in den Abruzzeu 
wie die griechischen Freibeuter, die in Unteritalien landeten. 
5. Da riefen die Lukanier am Golfe von Tarent um 
Hilfe. Auf ihre Fluren trieben die eingeengten Samniten 
jetzt ihre Herden zur Winterweide. Im Todhafse wider Rom 
verbanden sich die Samniten und Etrusker, die Umbrier und 
die Gallier am Adriatischen Meere. In dieser Gefahr nötigte 
das Volk den greisen Q. Fabius Rulliauus, nochmals das 
Konsulat zu übernehmen, und er erbat sich zum Amtsgenossen 
seinen alten Waffenbruder P. Decius Mus. Als sie gegen 
die Pässe im nmbrischen Apennin vorrückten, sprengten ihnen 
schon gallische Reiter entgegen mit Römerköpfen am Sattel- 
knöpf und auf den^ Lanzenspitzen. Ingrimmig warfen sich 
die Legionen bei S entin um auf den Feind. Aber die 295 
gallischen Streitwagen, plötzlich vorbrechend, machten die Pferde 6i>v. 
scheu, zermalmten die Leute. Kein Befehl, kein Zuspruch 
ward gehört. Da weihte sich Decius, wie einst sein Vater, 
dem Opfertode. Fabius hielt mittlerweile seine Scharen zurück ; 
er wußte, daß die Gallier beim ersten Anprall mehr als Männer, 
nachher weniger als Weiber leisteten. Dann raffte er alle 
Kräfte zusammen zu vernichtendem Stoß. Erst am andern 
Tag wurde Decius unter einem Hügel von Feindesleichen 
gefunden und mit allen Kriegerehren bestattet. Nur 4000 
Samniten erreichten die Heimat wieder. 
Rom war die Herrin Mittelitaliens. Das eroberte Gebiet 
sicherten Kolonien: Städte, in welchen streitbare römische 
Bürger mit ihren Angehörigen angesiedelt und mit Bauern- 
gittern beschenkt wurden. 
2. König Pyrrhos von Epeiros. 
1. Mit Mißgunst und Sorge beobachteten die Griechen, 
deren Städte Unteritalien (Großgriechenland) bedeckten, die 
Fortschritte Roms. Als römische Schiffe im Hasen von Tarent 
vor dem Sturme Zuflucht suchten, machte die Menge die 
Bemannung nieder. Ein Abgesandter des Senates, welcher 
Genngthnnng forderte, ward öffentlich beschimpft. 
5*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.