Geschichte der Deutschen
vor der Gründung eines selbständigen Deutschen Reiches.
113 v. Chr. — 843 n. Chr.
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ZA. Römisch-germanische Zeit.
(Bis 476 it. Chr.)
b Die Germanen von den Römern zurückgedrängt.
(Bis 16 n. Chr.)
1 Die deutsche Geschichte beginnt mit einem feindlichen Zusammenstoß
zwischen Germanen und Römern und bleibt von da an sechs Jahrhunderte
lang unzertrennlich mit der Geschichte des Römerreiches verbunden. Germanen
und Römer waren nicht von Anfang an Grenznachbarn; vor alters wohnten
zwischen ihnen, in den Ländern südlich und nördlich von den Alpen, die
Kelten. In unmittelbare Berührung kamen sie erst, nachdem sie die Kelten
aus ihrer Mitte verdrängt und größtenteils aufgerieben hatten. Die Römer
entrissen den Kelten schon im Jahre 222 v. Chr. Oberitalien, hundert
Jahre später faßten sie auch in den keltischen Ländern jenseits der Alpen,
in G-allia Narbonensis, festen Fuß. Kaum ein Jahrzehnt darnach aber
drangen germanische Stämme, die Cimbern und Teutonen, von Norden her
bis zu den Alpen vor.
Germanen ist der Gesamtname aller deutschen Stämme; das Wort ist wahr¬
scheinlich keltisch und bedeutet soviel als „Nachbarn". Die Germanen von den
Kelten zu unterscheiden, lehrte erst Cäsar. — Griechen, Jtäler, Kelten, Germanen
und Slaven bilden den europäischen Ast des großen indogermanischen Sprach- und
Volksstammes. Auf die alten, engbegrenzten Wohnsitze der Germanen versucht
man daraus einen Schluß zu ziehen, daß Donau, Rhein. Main keltische,
Weser, Elbe, Oder deutsche Namen sind, während Weichsel eine slavische
Benennung ist. — Die Germanen nannten die Kelten nach der keltischen Völkerschaft
der Volcae, die vor ihnen Mitteldeutschland bewohnten, Walchen oder Welsche.
Später übertrugen fie diese Benennung auch auf die Römer und auf alle Völker
fremder, besonders lateinischer Zunge.
Bogel, Geschichte. II.