Full text: Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte

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eroberte hierauf Mitteldeutschland bis zum Rhein und im folgenden 
Jahre Schwaben und Bayern, nachdem er Lilly bei Rain am Lech 
geschlagen hatte. Tillh wurde bei Rain durch eine Kanonenkugel 
tödlich verwundet und starb zu Ingolstadt. Nun wurde Wallenstein 
vom Kaiser wieder zum Obergeneral ernannt und sammelte in kurzer 
Zeit ein starkes Heer. Bei Lützen in der Nähe von Leipzig wurde 
die Entscheidungsschlacht geschlagen. Gustav Adolf fiel, aber sein 
Heer erfocht den Sieg, und Wallenstein zog sich nach Böhmen zurück. 
Nach Gustav Adolss Tod übernahm der Herzog Bernhard von 
Weimar den Oberbefehl des schwedischen Heeres. Er wurde von 
dem kaiserlichen Heere (1634) bei Nördlingen geschlagen. 
Schwedisch-französischer Krieg 1635— 1648 Der 
König von Frankreich hatte Gustav Adolf mit Hilfsgeldern unter¬ 
stützt. Nach der Niederlage der Schweden bei Nördlingen schickten 
die Franzosen auch Truppen nach Deutschland. Sie hatten dabei 
hauptsächlich die Absicht, Elsaß, Lothringen und andere Länder aus 
dem linken Rheinufer zu gewinnen. Noch dreizehn Jahre dauerte 
der Krieg. Unser armes deutsches Vaterland wurde furchtbar aus¬ 
geraubt und verheert. Als endlich Friede geschlossen wurde, glich 
der größte Teil von Deutschland einer Wüste, 
r k wejtfältfche Friede (zwischen Frankreich und Deutsch¬ 
st « Munster, zwischen Schweden und Deutschland in Osnabrück 
geschlossen) machte 1648 dem dreißigjährigen Kriege ein Ende. Die 
lutherischen und die reformierten Stände erhielten völlig gleiche 
Rechte mit den katholischen und behielten die Kirchengüter die sie 
nn Jahre 1624 besessen hatten. 
Die einzelnen Reichsstände erhielten die Landeshoheit und das 
Recht, mü auswärtigen Mächten Bündnisse zu schließen. 
^ Au Frankreich wurde der österreichische Teil des Elsaß, an 
Schweden Vorpommern abgetreten. Überdies behielten sich Frank¬ 
reich und Schweden das Recht vor, als Bürgen des westfälischen 
Friedens sich jederzeit in die deutschen Angelegenheiten einzumischen 
Vom westfälischen Frieden an hatte der Kaiser keine Regierungs- 
gewalt mehr m Deutschland. Seit dem Jahre 1664 hatte das 
Reich eine ständige Regierungsbehörde, die aus deu Gesandten 
der einzelnen Reichsstände bestand, Reichstag genannt wurde und 
zu Regensburg rhren L-itz hatte. 
2. Wallen st ein. 
. Albrecht von Wallenstein «eigentlich Waldstein, war der Sohn 
eines Protesta,itnchen Edelmannes in Böhmen. Nach dem Tode 
»eines Laters wnrde er durch seinen Ohein, in ein- Erziehungs¬ 
anstalt der Jelmten nach Ol,nütz gebracht, wo er zum katholischen 
Bekenntnis übertrat. Nach Vollend,,,,g seiner Stud.en machte er. 
cs 6cr ®ei,roucf) der jungen Adeligen damals war. zu seiner 
Berger —Stehle. Erzählungen aus der Weltgeschichte. B. 6
	        
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