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Mittel- Europa.
dann über den Seesvenna 3324, m., den Lischan bei Schnls zum
2883 m. hohen Piz Lat bis Finstermünz. Dieser hochbegipselte, aus fel-
sigen von weiten Schutthaldeu umgebenen Dolomitbergen bestehende Zug
ist mehrfach von Querthälern unterbrochen und füllt das Unter-Engadin
mit Gebirg uud Wald*); in ihm erheben sich auch zu beiden Seiten der
grausig wilden Schlucht des Skarlthales der Piz Pisoe 3177 m. (südl. von
Tarasp) und der Piz St. Jon. Von ähnlicher Beschaffenheit ist der zwi-
schen Livigno und Engadin vom Languard über de?. Casaua zum Piz Fier
sich hinrankende Zweig. Das weite mit 3 Seen besetzte Thor von Mals,
von dessen höchstem Punkte, der Neschen Scheideck 1571 m., aus dem
obersten Beckeu, dem Reschensee, die Etsch abfließt, schließt hier die Rhätischen
Alpen im Osten ab und verbindet das Vintschgan mit dem Engadin.
3) Die Penn in ischen**) (auch Wallis er) Alpen bilden den West-
lichen Theit der centralen Mittelalpen, von der Simplonstraße bis zum
großen Bernhard. Die Paßhöhe der Simplonstraße 2005 m. Auf der
Südseite der Senke steigt der Kamm rasch wieder in die Schneeregion und
bald zu den 4030 m. hohen Fletsch hörnern auf, von denen er sich grade füd-
wärts zum Weißmies, Pizzo d' And olla und Moro, dann in südwestlichem
Bogen zum Ursprung des italischen Anzaflnsses (Maengnaga-Thal) am
ueungipfligen 6 Meilen von der Rhone entfernten Monte Rosa hinzieht. Unter
den 9 Gipfeln dieser Gebirgsmaffe sind 4 von 4500 m. uud darüber, das
Gornerhorn oder die Dufourfpitze als die höchste Spitze des Rosa,
zuerst am 31. Juli 1855 von den Brüdern Smith aus Iarmouth erstiegen,
hat 4640 m (14284'); die 3 andern höchsten Spitzen: Nordende 4597 m.,
Zünften- (Znmstein-) Spitze 4568 m., Signalkuppe 4562 m ; die übrigen,
alle neun durch eiuen sehr langen und breiten Kamm vereinigt, haben
4220—4440 m. Vom Rosa streicht nun der Hauptkamm westlich, indem
die bedeutendsten Gipfel so aufeinander folgen: der Lyskamm 4247 m.,
das Breith oru 4147 m., das Matterhorn oder großer Cervin4515 m,
der Zahn von Rong (oder dent d'Herens) 4190 m; der Colon,
Otemma, Cima de Fenetre, der Combin 4297 m, der Velan
3792 m.; ferner die minder hohen Mont Mort 2845 m. und Che-
nalette 2875 m., zwischen denen der 2393 m. hohe Paß des
Großen Bernhard eine Saumpsadverbindnng zwischen dem wallischen
*) Selbst das Thal des großen Skarlbachs, in der Mitte weit und deshalb gut
bebauet, ist im untern Theile ebenfalls dunkel bewaldet wie die andern Thäler Unter-
Engadins, in deren Wildnissen noch Bären Hausen.
**) Pen (Bergspitze) ist celtisch; die Verbreitung dieses Wortes in Italien
(Apennin, peniiinische Alpen), Spanien (peüs), Frankreich (Peiimg.i'cd) und Groß-
britauuieu (pemin. Gebirg, Ben —; Pennigant, Penrice) weist aus die früheren
Wohnsitze der Celten hin.
