Metadata: Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule

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berg, Worms, Speier. Da aber König Wilhelm von Eng¬ 
land den Deutschen zu Hülfe kam, mußte Ludwig Frieden schließen, 
und Einiges von dem Geraubten wieder herausgeben, z. B. 
Lothring en. 
In diese Zeit fällt auch die bereits oben erwähnte Aufhebung 
des Edikts von Rangt (Nantes): 1685. Ludwig war sehr 
kirchlich gesinnt; daher hielt er es für eine heilige Pflicht, den 
Irrglauben auszurotten. Diejenigen Protestanten, welche 
nicht auswanderten, bekehrte er mit Gewalt zum Katholizis¬ 
mus, z. B. durch die sogenannten Dragonaden (Ein- 
quartirungen). 
Der spanische Erbfolgekrieg (1701 —13). — König Karl 
von Spanien hatte keine Nachkommen, und bestimmte, daß 
entweder Ludwigs Enkel Philipp, oder der Erzherzog 
Karl von Östreich sein Nachfolger sein sollte. 
Ludwig schickte sogleich seinen Enkel mit einem 
Heere nach Spanien. Aber die meisten europäischen 
Staaten traten gegen Ludwig auf (nur die Kurfürsten von 
Baiern und Köln verbündeten sich mit den Franzosen), und so 
entbrannte der blutige spanische Erbfolgekrieg (1701). 
In demselben zeichnete sich vorzüglich der Prinz Eugen 
und der Herzog von Malboro (englisch Marlborough) aus. 
Sie vernichteten in der Schlacht bei Höchstädt 1704 
fast das ganze französische Heer, und errangen auch in den näch¬ 
sten Jahren drei ebenso große Siege (bei Ramillies, Oudenarde, 
Malplaquet). 
Ludwigs Macht war völlig vernichtet, und er erbot sich schon, 
alles Geraubte zurückzuerstatten, als plötzlich der Herzog von 
Malboro bei seiner Königin (Anna) in Ungnade fiel und ab¬ 
berufen wurde. Auch Holland trat vom Kriege zurück, weil 
Erzherzog Karl inzwischen Kaiser geworden war (als 
Karl VI.), und man nicht wollte, daß Östreich und Spanien 
vereinigt würden (1713). 
Auf diese Weise gelangte dennoch Ludwigs Enkel (als 
Philipp V.) auf den spanischen Thron, und Ludwig gab, obgleich 
völlig besiegt, den Deutschen nur einige Städte zurück (1714).
	        
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