5. Daß ich wie Engel Gottes sei
in Demut und in Liebe treu,
daß ich dein bleibe für und für,
du heil'ger Christ, das schenke mir!
139. Annckens Irrtum. Von Juliane Meyn.
Zur Freude. Von Helene Stökl und Frau Juliane. Ravensburg o. J. 8. 8.
Sie kleine Anna hatte sich zum Weihnachtsfeste eine Wachspuppe ge¬
wünscht und war außer sich vor Freude gewesen, als sie eine solche
unter dem Christbaume gefunden hatte.
Sie spielte in den nächsten Tagen sehr vergnügt mit ihr, nur zu¬
weilen kam sie zur Mutter gelaufen und fragte mit etwas bedenklichem
Gesicht, ob ihr Puppenkind auch wirklich eine Wachspuppe sei. Sagte
die Mutter dann, es sei ganz bestimmt eine Wachspuppe, so sprang sie
beruhigt wieder fort.
Am Neujahrstage aber kam Annchen ganz betrübt zur Mutter. „Ach
Mutter, du hast dich gewiß geirrt, das ist gar keine Wachspuppe."
„Aber warum denn nicht?" fragte die Mutter verwundert.
„Weil ich sie nun schon eine ganze Woche habe und sie noch kein
Stückchen gewachsen ist!" sagte Annchen und brach in Tränen aus.
Glaubt ihr wohl auch, daß eine Wachspnppe alle Tage ein Stückchen
wachsen muß?
140. PuppfcTlWlfcO^llUfcCl. Von Heinrich Hoffniann von Fallersleben.
Kinderlieder. Ausgabe von Lionel von Donop. Berlin 1877. 8. 262.
1. Jetzo, mein Püppelein,
sing' ich dich ein.
Draußen, da ist es kalt,
ist beschneit Feld und Wald.
Aber in deinem Bett
liegt es sich nett.
2. Schlafe, mein Püppelein,
schlafe nun ein!
Tu nun die Augen zu,
schlaf nun in guter Ruh!
Schnell ist ja hin die Nacht,
eh' wir's gedacht.
3. Morgen schon früh um acht
sind wir erwacht,
wünsch' ich dir gute Zeit,
zieh' ich dir an dein Kleid,
nimmst du das Süppelein
froh mit mir ein.
4. Und zu der Großmama
heißassassa!
gehen dann du und ich.
Juchhe, wie freu ich mich!
Guten Tag, Großmama,
jetzt sind wir da!