Full text: Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit (Bd. 4)

— 15 — 
Seine baldige Ernennung zum General und seine Verheiratung mit 
Josephine Beauharnais, der Witwe des Hingerichteten 
Generals Beauharnais, eröffneten ihm den Zutritt zu den höheren 
Gesellschaftskreisen und verschafften ihm das Kommando in Italien 
und damit die ersten kriegerischen Lorbeeren. 
Die letzten Kriegsjahre 1796—1797. Das Direktorium stellte 
1796 drei neue Heere auf und schickte eines unter Jourd an und 
ein anderes unter Moreau nach Deutschland, das dritte 
unter dem Oberbefehl von Napoleon Bonaparte nach Jta- 
lien. Ihr gemeinsames Ziel war Wien. Während der Erz- 
herzog Karl die Franzosen unter Jourdan und Moreau über 
den Rhein zurückdrängte, errang Napoleon Sieg auf Sieg; so (1796) 
bei ßobi, wo die tapferen französischen Grenadiere unter einem 
mörderischen Feuer bie Abbabrücke erstürmten. In Mailanb 
zog ber junge Sieger wie ein König ein, unb bie starke Festung 
Mantua mußte ihre Tore öffnen. Aus ben eroberten Länbern 
schickte Napoleon Kunstwerke unb Handschriften als „Empfehlungs¬ 
briefe" nach Paris. Savoyen unb Nizza würben mit Frankreich 
vereinigt. 
Im Frieben zu (Tempo Formio (Dorf unb Schloß in ber 
Nähe von Hb ine) trat Österreich 1797 Belgien an Frank¬ 
reich ab; aus ber österreichischen Lombarbei unb anberen 
Teilen Oberitaliens würbe bie Cisalpinische Repu¬ 
blik gebilbet, Genua zur Ligurischen Republik erklärt 
unb ber alte Freistaat V enebig Österreich zuerkannt. 
Österreich erklärte sich einverstanben mit ber Abtretung bes 
linken deutschen Rheinufers gegen (Entschädigung ber betroffenen 
Fürsten auf ber rechten Rheinfeite. Hierüber sollte in Rastatt 
mit bem Deutschen Reiche verhanbelt werben; boch ehe bie 
Verhandlungen zum Abschluß kamen, brach ber Krieg von neuem aus. 
Napoleons Feldzng in Ägypten und sein Staatsstreich. 
Napoleons Ieldzng in Ägypten (1798—1799). Nach ben glück¬ 
lichen kriegerischen Erfolgen ber jungen Republik behauptete nur 
Englanb seine Herrschaft unb entriß Frankreich bie meisten seiner 
Kolonien. Da ein Angriff auf Englanb aussichtslos mar, schlug 
Napoleon ben Direktoren in Paris vor, Ägypten zu erobern, bann 
den englischen Einfluß im Orient zu vernichten unb 
die verloren gegangenen französischen Kolonien 
durch neue Erwerbungen zu ersetzen. Dieser Vorschlag
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.