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Neben dem (rechteckigen) Basilikenbau benützte man seltener
auch den (runden) Zentralbau; hier bildete den Grundriß meist
ein Quadrat oder Achteck, das mit einer Kuppel überwölbt wurde.
Ein Zentralbau ist die von Karl d. Gr. in Aachen erbaute Marien-
kapelle (S. 33). Der Rundbau wurde besonders im Orient (im
byzantinischen Reich) angewendet (byzantinischer Stil).
Aus dem Basilikenstil entwickelte sich im 11. Jahrhundert der
romanische Stil/) von etwa 1000 bis zum Ende des 12. Jhdts.
In der Hauptsache wurde die Form der Basilika beibehalten,
aber Anlage und Ausbau wurden reicher.
Grundriß einer romanischen Kirche.
Man schob zwischen Längsschiff und Apsis (an der Ostseite) noch
ein (rechtwinkliges) Querschiff ein; dadurch erhielt der Grundriß
die Form eines Kreuzes. Manchmal wurde auch an der Westseite
noch ein Querschiff eingelegt.
An die Stelle des offenen Dachgebälkes oder der flachen Decke
trat nun das Gewölbe.
Die Türme wurden in den Kirchenbau eingezogen und mit
ihm zu einem Ganzen verbunden. Man errichtete zwei Türme an
der Westseite, manchmal auch noch zwei in den Winkeln zwischen
Apsis und Querschiff; auch über dem Viereck, in dem sich Längs-
schiff und Querschiff schnitten (man nennt es die Vierung) wurde ein
Turm aufgebaut. Die Türme sind viereckig, massig, nicht besonders
hoch und mit flachen Spitzdächern versehen.
^Romanisch, weil aus römischen Bauformen entstanden; der Name
ist freilich nicht ganz berechtigt, da gerade in germanischen Ländern der
Stil zur schönsten Blüte kam.