Full text: Geschichte des Altertums

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Die wichtigsten Arbeiten des Herakles. 
Herakles tötete den Nemeischen Löwen. In der Ge- 
gend von Nemea (in Argolis) trieb sich ein Löwe herum, der die 
ganze Gegend unsicher machte. Sein Fell war so dicht mit zottigen 
Haaren bedeckt, daß alle Pfeile darin stecken blieben. Herakles jagte 
den Löwen aus seinem Versteck aus, gab ihm mit der Keule einen 
furchtbaren Schlag auf den Kopf und erwürgte ihn dann mit den 
Armen. Dann zog er ihm das Fell ab. Das trug er nun wie 
einen Mantel um seine Schultern. 
Er erjagte den Erymanthischen Eber. Im 
Innern der Landschaft Arkadien im Peloponnes, in den Wäldern des 
Erymanthusgebirges, hauste ein grimmiger Eber. Diesen fing Herakles 
lebend und schleppte ihn auf seinen Schultern vor den König Eurystheus; 
der erschrak darüber so sehr, daß er sich in ein Faß verkroch. 
Er erschlug die Lernäische Hydra. Ein schreck- 
liches Untier lebte in den Sümpfen bei Lerna (an der Küste von Argolis), 
eine Wasserschlange (Hydra) mit neun Köpfen. Wenn ihr Herakles 
einen Kopf abschlug, wuchsen zwei neue dafür nach. Herakles mußte 
sich bei diesem Kampfe von einem Freunde helfen lassen. Er schlug 
der Schlange die Köpfe ab und sein Freund stieß sofort eine brennende 
Fackel auf die Wunde, so daß alles Leben erstarb. So wurde das Un- 
geheuer vernichtet. 
Er reinigte den Stall des Augias. Seltsam war 
eine neue Aufgabe, die Herakles erhielt: er sollte den Stall des Königs 
Augias von Elis (im Peloponnes) reinigen. 3000 Rinder standen darin 
und seit 30 Jahren war nicht mehr gesäubert worden. Herakles sah ein, 
daß seine Kraft nicht reichen würde, das Werk auszuführen. Daher 
riß er eine Wand des Stalles ein und leitete einen Fluß hindurch. Der 
spülte rasch allen Schmutz hinweg. 
Er holte die Rinder des Riefen Geryones. 
Weit im Westen lebte auf einer Insel im Meerbusen von Gadir (heute 
Cadix in Südspanien) ein Riese, namens Geryones, der eine schöne 
Rinderherde besaß. Herakles tötete den Riesen, der drei Leiber besaß, 
und trieb die Herde durch Spanien, Gallien (Frankreich) und Italien 
dem Enrystheus zu. Spanien und Afrika, die damals noch zusammen- 
hingen, riß er auseinander, so daß der Atlantische Ozean und das Mittel- 
ländische Meer ineinanderflössen. Links und rechts der Meerenge 
türmte er Felsen auf: die „Säulen des Herakles" (die Felsenküste von 
Gibraltar und Afrika). 
Erholte die goldenen Äpfel der Hefperiden. 
Noch jenseits der Säulen des Herakles hatten die Hespertben (d. h. die 
Nymphen des Westens) einen herrlichen Garten, an dessen Bäumen 
goldene Äpfel hingen. Herakles sollte für Eurystheus die Goldäpfel 
Ebner, Geschichte. 2
	        
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