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und ich will es nicht besser haben als ihr." Und er schüttete das Wasser
in den glühenden Sand. Da jubelten ihm seine Soldaten zu und folgten
ihm willig weiter durch die Wüste.
Endlich nach sechzig Taaen erreicbte das Heer wieder fruchtbare
Landschaften und war geretteL^p^
/ Die letzten Regierungsjahre Alexanders 324—323.
' Alexanders Reich umfaßte nun' Mazedonien und Griechenland,
Syrien, Ägypten und das ganze Vorderasien bis zum Kaspischeu Meere
im Norden, bis zum Indus im Osten und bis zum Indischen Ozean im
Süden. Nach seiner Rückkehr von Indien machte sich Alexander daran,
dieses große Reich im Innern zu ordnen.
er., das am besten erreich enkönne, wenn er-die
unterworfenen Perser mit den Mazedoniern und Griechen aussöhnte.
Einen Ausgleich zwischen den beiden Völkern, dem europäischen und
dem asiatischen, hoffte er auf folgende Weise zu erzielen:
1. vornehmeP^ser^au semen Hof, übertrug einzelnen
PeyernAe Verwaltung von Provinzen und ergänzte sein
Heer aus persischen Truppen.
2. Er selbst führte eine Hofhaltung ein, wie sie die Perserkönige
gehabt hatten.
3. Er verheiratete sich mit einer Tochter des Darius und besahl
den vornehmen Mazedoniern ebenfalls persische Frauen zu
nehmen; auch Ehen zwischen seinen Soldaten und persischen
Frauen begünstigte er.
Dadurch aber verlor er das Vertrauen seiner Mazedonier, welche
sich zurückgesetzt und beleidigt fühlten. Deshalb kam es mehrfach zu
Erhebungen gegen ihn, die aber immer grausam unterdrückt wurden.
Überhaupt hatte sich sein Charakter im Laufe der letzten Jahre
verschlechtert. Er war übermütig und stolz geworden und konnte auch
den leisesten Tadel nicht mehr ertragen. Als einst sein Freund
Klitus die Taten des Königs Philipp von Mazedonien pries und sie
über die Taten Alexanders stellte, geriet er darüber so in Zorn, daß er
den Klitus mit einem Dolche niederstieß. Und doch hatte ihm Klitus
in der Schlacht am Granikns das Leben gerettet. Auch gab er sich aus-
schweifenden Trinkgelagen hin. Seine Gesundheit hatte schon auf
den langen Kriegszügen gelitten, dadurch wurde sie ganz erschüttert.
Im Jahre 323 erkrankte er in Babylon heftig am Fieber. Als er
fühlte, daß er sterben müsse, ließ er alle seine Getreuen nochmals
an seinem Lager vorüberziehen und grüßte sie noch mit matten
Blicken. Als man ihn fragte, wem er das Reich hinterlasse, antwortete
er: „Dem Würdigsten." Dann starb er, erst 32 Jahre alt.
Das große Reich Alexanders zerfiel sehr rasch; es hat aber doch
für die ganze Welt sehr bedeutende Folgen gehabt: