Full text: Völkerwanderung und Frankenreich (Teil 2)

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1. Für Sachsen. Arnold H, 1, 269. „Für das sächsische Volk 
selbst ist Karl der größte Wohltäter gewesen. Denn erst infolge ihres An¬ 
schlusses an das fränkische Reich wurden die Stämme (Engern, Westfalen, Ost¬ 
falen, Nordalbinger) politisch geeinigt und zu einer festen, widerstandsfähigen 
Macht. Erst Karl gründete die Einheit des Stammes. — Ob die unver¬ 
bundenen Stämme sich gegen die vordringenden Slawen hätten behaupten können 
ist sehr die Frage." 
2. Für Deutschland, a) Kolonisation des Ostens. Arnold 
II, 1, 269 — 270. „Umgekehrt wurde nun der sächsische Stamm durch 
Karl den Großen befähigt, deutsche Sitte, Bildung und Kultur weithin nach 
Norden zu verbreiten bis hoch an die Küsten der Ostsee hinauf. Denn gerade 
an der allmählichen Wiedereroberung dieser altgermanischen Gebiete hat der 
sächsische Stamm einen hervorragenden Anteil. Würde eine Mark Branden¬ 
burg, eiu deutsches Ordensland, ja das ganze heutige Preußen ohne die Ein¬ 
verleibung der Sachsen in das fränkische Reich möglich gewesen sein? Man 
braucht die Frage nur zu stellen, um zu sehen, welcher Art das Recht war, 
welches Karl dem Großen zur Seite stand." 
b) Die Unterwerfung der Sachsen vollendete die Einglie¬ 
derung der westgermanischen Bölker in das fränkische Reich. 
Chlodovech. . . . Salier, Ripuarier (auch Hessen), Alamannen (496). 
Chlodovechs Söhne . Thüringer 531, südliche Alamannen 536. 
Karl Martell . . . Friesen 716—734. 
Karl der Große . . Bayern 788, Sachsen 772—804. 
Ergebnis: Einigung aller westgermanischen Völker unter 
fränkischer Herrschaft, die Entwickelung der Westgermanen 
über die Stammesgeschichte hinaus zur Einheit. 
c) Die Unterwerfung der Sachsen vollendet die Christiani¬ 
sierung der westgermanischen Völker. 
Einwirkungen römischer Christen Taufe Chlodovechs 496, Franken 
auf Germanen jenseits des Limes Alamannen, Bayern, 
und des Rheins. 
Einwirkungen von christlichen frän- Alamannen, Hessen, Thüringer, 
kischen Beamten im 6. und 
7. Jahrhundert. 
Mission der irischen Mönche: Goar, Alamannen, Bahern, Thürinaer. 
Columban, Gallus, Kilian. 
Angelsächsische Mission: Willibrord, Friesen, Hessen, Thüringer. 
Bouisatius und seine Schüler 
und Freunde. 
Karl der Große. Sachsen. 
„ Ergebnis: die Einheit der westgermanischen Völker im 
romisch-katholischen Christentum. 
d) „Die Unterwerfung der Sachsen durch Karl den Großen 
hat es gehindert, daß Hochdeutsche und Niederdeutsche nicht 
TT3 ol Iai1°oaS geworden sind." (W. Scherer.) Vergl. dazu Arnold 
JJ-, 241—248. 
Der Epoche der Merowinger gehört ein Ereignis an, welches „ununter* 
r5en j0rt toir^'\ und zu den großen Grundtatsachen der deutschen Geschichte 
zahlt: die sprachliche Scheidung zwischen Süddeutschland und Norddeutschland,
	        
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