178 Dritter Abschnitt.
als derselbe aus Asien zurückgekehrt war und die Marianer bekämpfte.
Dafür hatte der 23 jährige Pompejus von Sulla den ehrenden Bei-
Minen Imperator erhalten und den Auftrag übernommen, die flüch-
bekriegt die tigen Marianer auf Sicilien und in Afrika zu vernichten. Mit Glück
^ AMa l" und Geschick vollführte Pompejus den Befehl Sullas und erntete
dafür den Beinamen Magnus d. h. der Große. Seine Haupt-
thätigkeit entfaltete Pompejus aber erst nach Sullas Tod.
und Spanien, Zuerst unterdrückte er die Reste der Marianer in Spanien, welche
sich unter dem edelsten Manne dieser Partei, Quintus Sertorius,
daselbst erhoben und mehrere römische Heere geschlagen hatten. Ser-
terms hatte im Kampfe gegen die Cimbern ein Auge verloren; er
pflegte dies fein Ehrenzeichen zu nennen. Er war tapfer, redlich und
gerecht, hochgepriesen auch durch die Liebe zu seiner Mutter. König
Mithridates bot ihm ein Bündnis gegen die Sullaner an, Sertorius
schlug es aus. Auch die Spanier scharten sich unter das Banner
des Sertorius, welchen sie den zweiten Hannibal nannten. Sie
waren ihm treu ergeben. Pompejus konnte anfangs gegen Sertorius
nichts ausrichten, sondern mußte sich über die Pyrenäen zurückziehen
und anerkennen, daß Sertorius ein seltenes Feldherrntalent besitze.
Sobald aber der treulose Perperrta, ein marianischer Unterfeldherr,
aus Ehrgeiz den Sertorius (72) bei einem Gastmahle ermordet
hatte, konnte Pompejus die Marianer leicht vernichten.
vernichtet die Auf dem Rückwege nach Rom hatte Pompejus das Glück, die
Gladiatoren inzwischen von Crassus besiegten flüchtigen Gladiatoren vor ihrem
Uebergange über die Alpen gänzlich aufzureiben. Die Sclaven in
Italien bearbeiteten die ungeheuren Güter der römischen Großen
oder trieben Handwerke; Andere wurden zu öffentlichen Kampfspielen
in besonderen Schulen herangebildet und unmenschlich behandelt.
Eine solche Fechterschule in Capua hatte sich unter der Anführung
eines gewissen Spartakus empört, alle Sclaven Italiens zur Freiheit
aufgerufen und mit 70,000 Mann die italischen Städte geplündert. ^
Mehrere römische Heere erlagen; schon bedrohten die Sclaven die
und erhält Siebenhügelstadt, da gelang es dem Consul Licinius Crassus die
d?C°nMat, gefährlichen Feinde (71) zu besiegen und zu zersprengen. Die dem
7o. Schwerte des Crassus entronnenen Gladiatoren vernichtete Pompejus
leicht, da ihr Führer Spartakus bereits gefallen war. Diese Siege
waren die nächste Veranlassung, daß Pompejus und Crassus für das
Jahr 70 das Consulat erlangten; beide buhlten um die Volksgunst,
jener durch feine volkstümlichen Einrichtungen, dieser durch unge-
heitre Geldspenden. Während nämlich Pompejus die Macht der