Geschichte der Frauen des Altertums.
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mutter des ganzen Menschengeschlechts eine große Zahl von Frauen. Viele Namen
Zuerst die schöne und kluge Sarah, Abrahams Frau, um deren israelischer
Gunst sogar ein ägyptischer König warb; Rebecka, die Frau Isaaks, Frauen sind
welche aus Liebe zu ihrem Sohne Jakob den alten Vater so schlau "Sarah^und'
zu täuschen wußte; die blöde Lea und die schöne Rahel, des Labans Rebecka,
Töchter. Rahels Sohn Joseph kam durch die Ränke von Potiphars $ea' iRa^e1'
Weib, der Kämmerer des ägyptischen Königs war, ins Gefängnis,
gelangte später zu hohen Ehren und ließ seine Brüder ins Land
kommen. Nach seinem Tode sollten auf Befehl des Königs alle
neugebornen Judenknaben ersäuft werden; die treue Mutter Moses
erhielt ihr Kind, und Pharaos Tochter ward die Retterin desselben.
Als Moses die Juden aus Aegypten führte, folgten unter den jüdischen
Frauen auch seine Gemahlin Zipora und Mirjam, seine Schwester, Zipora,
eine Prophetin, dem Zuge. Die Letztere nahm eine Pauke in die 5Dhr'am"
Hand, und alle Weiber folgten ihr mit Pauken und Reigen,
und Mirjam sang ihnen vor: „Lasset uns dem Herrn singen,
denn er hat eine herrliche That gethan." Als Josua die Stadt
Jericho belagerte, verriet Rahab die Stadt an die Juden. Kanaan
ward endlich erobert, und die öffentlichen Angelegenheiten sollten
Richter leiten. Unter bäefert war auch Debora, welche durch ihre Debora.
Sehergabe dem Volk den Sieg über seine Feinde verkündete.
In den Kriegen mit den Philistern tritt der gewaltige Held Simson
auf, welcher, durch den Verrat der Delila seiner Locken beraubt, DeMa.
seine Stärke verlor- Nachmals war in Folge der Mishandlung einer
Frau durch den Stamm Benjamin ein allgemeiner Angriff der übri-
gen Stämme auf denselben hervorgerufen worden, so daß er beinahe
vernichtet ward. Um sich wieder zu kräftigen, raubten nachher die
Männer des Stammes Benjamin die Frauen in den Weinbergen zu
Silo, als eben dort zur Weinlese fröhliche Tänze aufgeführt wur-
den. Der Debora glich an Heldenmut die schöne Judith, welche Judith,
den feindlichen Feldherrn Holofernes bethörte und ihm das Haupt
zur Rettung ihrer bedrängten Brüder abschlug. Nicht minder ist
die unglückliche Tochter Jephta's zu bewundern, welche willig und Iephta's
freudig der Welt und ihrer Lust entsagte, als der Vater ein unvor- 2:°^tet'
sichtiges Gelübde gethan. Nach ihr begegnen wir der sanften Moa-
bitin Ruth, deren rührende Auswanderung aus dem Vaterland nebst Ruth,
ihren späteren Schicksalen die heilige Schrift selbst in einer kleinen
Urkunde erzählt; wir finden ferner erwähnt: die treue Königstochter
Michal, welche ihren Gemahl David den Nachstellungen Sauls MiHal.
glücklich entzieht; die schöne Bathseba, welche dem König David zu Bathseba,