Full text: Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland (Teil 1)

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Für Cannstatts Alter zeugt, daß es bereits eine alte Römerniederlassung 
und Befestigung an der Straße war, die von der Donau (Ulm) über 
Pforzheim zur Oberrheinischen Tiefebene führt. Oberhalb Stuttgart- 
Cannstatt erheben sich am Neckar Eßlingen und Tübingen. Erstere 
liegt in lieblicher, fruchtbarer und volkreicher Gegend und ist von 
Weinbergen und Gärten umkränzt. Auch das Gewerbs- und 
Fabrikleben dieser Stadt ist bedeutend. Hervorzuheben sind neben 
Maschinenbau (es besitzt die größte Maschinenfabrik des Landes), 
Abb. 38. Stuttgart und die Gartenlandschaft Schivabens. 
Baumwollspinnerei und Weberei u. a. auch Wein- (Obstwein-) 
Kelterei. Die moussierenden Neckarweine (Eßlinger Champagner) sind 
bekannt. Von Eßlingen führt der Geislinger Steg, eine alte Ver- 
kehrsftraße, hinüber nach Ulm zur Donau. An ihr liegt auch das 
industrielle Göppingen. Am Rande des Schwäbischen Jura, östlich von 
der kleinen Universitätsstadt Tübingen, liegt das ebenfalls industriell be- 
deutsame Reutlingen in fruchtbarer Gegend. Seine industrielle 
Tätigkeit erstreckt sich aus Baumwollspinnerei und -Weberei, 
Herstellung von Tuchen, Metallwaren aller Art, Maschinen, 
Wagen u. a. m. Auch Bierbrauereien sind hier wie in andern Städten 
des Schwäbischen Stufenlandes zu finden, da auch der Hopfenbau 
sehr gepflegt wird. Im Fränkischen Stufenlande werden wir diesem 
wieder begegnen. Nördlich von Stuttgart-Cannstatt liegt die zweite
	        
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