Full text: Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen

Asiatische Türkey. iz; 
gen, die in der Levante am meisten geschätzt werden, 
nebst guten Wein hervor, der seiner Güte wegen, 
schon bey den Alten in, Rufe stand. Der größte Han¬ 
del der Insel besteht in Oel, das/ wenn es auch 
schlecht, doch im Ueberfluß ist, bloß Ln Konstantinopel 
verkauft wird. Zuförderst stehet diese Insel unter 
dem Kapudan Pascha von den Inseln im weißen 
Meere; und von dem, was die Insel hervorbringt, 
bezahlen die Christen den fünften, die Türken hin¬ 
gegen den siebenten Theil. Man giebt an, es be¬ 
fänden sich auf ihr gegen 120 Dörfer, meist aber 
von Einwohnern bewohnt, die Arbeitsamkeit nicht 
iminer zu ihrer Hauptneigung, und Ausschweifung 
nicht immer zu ihremHauptverbrechen machten; we¬ 
nigstens waren dieältestenEinwohner in diesem schlim¬ 
men Rufe, und ihre Nachkommen sollen noch we- 
nig gethan haben, dieseNachredeauszuwischen. Die 
Stadt liegt sehr schön, man sieht von derselben, ver- 
möge ihrer am Hügel erbauten Lage, schöne, wohl¬ 
bebaute Felder, wohlbesetzte Hügel, Gärten mit 
anmuthigen Lusthäusern. Ihr Hafen ist gut und 
die Stadt verspricht viel; allein so bald man hin. 
einkömmt, findet man sie kothig, die Gassen enge, 
die Hauser schlecht gebauet, wie alle Städte in der 
Levante. Uebrigens sind die Einwohner durch den 
Handel bey gutem Vermögen und vorzüglich das 
weibliche Geschlecht, wegen seiner Schönheit, Putz 
und Gefälligkeit , berühmt. Auch findet man hier 
Bauplätze zur Aufbauung der Galliotten für den 
Großherrn, außerdem aber ist nirgends eine Sprrr 
ehemaliger Größe zu finden. 
Diejenigen Inseln, so nahe bey Mytilene 
Liegen, an derZahl drey oder vier und tockmackische 
Inseln heißen, sind eben so unbedeutend als die, 
derer gegen 40 sind und die muskomscHe genannt 
I 1 «erden;
	        
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