109. Die Affen oder Vierhänder. 
441 
109. Die Affen oder Vierhänder. 
Pon allen Säugetieren sind dem Menschen die Affen am meisten zuwider, weil 
sie eine zum Teil lächerliche, zum Teil abscheuliche Verzerrung seiner eige¬ 
nen Gestalt darbieten. Durch ihre Hände werden sie zu Gewohnheiten genötigt,, 
die den menschlichen ähnlich sind und noch mehr ähnlich dadurch werden, daß 
fast alle Affenarten eine besondere Lust empfinden, das menschliche Tun nachzu¬ 
ahmen. Es ist, als ob die Natur dem Menschen ein Zerrbild habe vorführen 
wollen, damit er erkennen könne, wem er ähnlich werde, sobald er sich der 
Vernunft entäußert und den tierischen Begierden seines Leibes Raum gewährt^ 
die Herrschaft zu gewinnen. Es ist unmöglich, diese Tiere im einzelnen näher 
zu beschreiben, da ihre zahlreichen Arten sehr untereinander verschieden sind. 
Die allgemeinen Grundzüge ihrer Körperbeschaffenheit aber sind lehrreich wegen 
ihres Gegensatzes gegen den menschlichen Körper. 
Der Kopf läßt sich nur in der Jugend mit dem des Menschen vergleichen^ 
allein er besitzt nur eine kleine Stirn, ist in die Länge gezogen, und die Schnauze 
springt mehr oder minder tierisch vor. 
Das Gehirn ist in seiner Masse geringer und die Windungen, obgleich 
ähnlich, haben doch eine andere Lage, als bei dem Menschen. 
Die nach vorn gerichteten Augen stehen nahe beisammen, sind mäßig groß 
und haben einen klugen, meist tückischen Ausdruck; sie sind von den Schläfen 
durch eine knöcherne Scheidewand getrennt. Die Nase liegt stach an, und die 
Nasenbeine sind meist verwachsen; die Ohren sind menschenähnlich, die Lippew 
dünn und bedecken kaum die Zähne, daher sie die Zähne fletschen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.