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Antheil dem Grafen Eberhard und dessen Sohne übergeben, damit,
wenn er ohne männliche Erben sterbe, das ganze Land beisammen
bleibe." Und Ulrich fügte sich, und da er schon 1366 starb, so war
Eberhard forthin Alleinherrscher.
Hatten die Reichsstädte am Tage vor Schorndorf ans den Unter¬
gang des württembergischen Hanfes gehofft, so machte es ihnen
wenig Freude, zu sehen, wie Eberhard aus seinem Unglück zu noch
größerer Macht und Gewalt sich erhob, und wie er jetzt in der
Gunst des Kaisers höher stand als je. Aber auch der umliegende
Adel theilte die Besorgniß der Städte. Diese Herren vom Adel
begannen nemlich nicht ohne Grund für ihre Freiheiten besorgt zu
werden, und waren daher auf ihre Sicherheit bedacht. Namentlich
that dies Wolf von Wunnenstein, ein tapferer Degen und
angesehener Ritter, von der glänzenden Rüstung, die er trug, der
»gleißende Wolf" genannt.
Schon früher hatten sich zum Zwecke ritterlicher Hebungen, zur
Erhaltung der Ehrbarkeit und guter alter Gewohnheiten, verschiedene
Gesellschaften unter dem Adel gebildet. Gehörig eingerichtet und
erweitert, würden sie für den neuen Zweck vortrefflich Pasten. Sv
dachte Wolf, und auf seinen Antrieb trat 1367 ein neuer Bund
ins Leben, genannt der Schleglerbund. Ihr Ordenszeichen war
die Keule, wie man sie in jener Zeit als Waffe unter dem Namen
„Morgenstern" gebrauchte.
Der Ueberfall im Wildbad.
1367.
In schönen Sommertagen, wann lau die Lüfte wehn,
Die Wälder lustig grünen, die Gärten blühend stebn;
Da ritt aus Stuttgarts Thoren ein Held von stolzer Art,
Graf Eberhard der Greiner, der alte Rauschebart.
Mit wenig Edelknechten zieht er ins Land hinaus,
Er trägt nicht Helm noch Panzer, nicht gehts auf blut'gen Strauß.
Zns Wildbad will er reiten, wo heiß ein Quell entspringt,
Der Sieche heilt und kräftigt und Greise wieder jüngt.
Zu Hirschau bei dem Abte da kehrt der Ritter ein,
Und trinkt bei Orgelscballe den kühlen Klosterwein.
Dann gehts durch Tannenwälder ins grüne Thal gesprengt,
Wo durch ihr Felsenbette die Enz sich rauschend drängt.