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fürsten gab er Östreich, Steiermark und Kram seinen Söhnen und
begründete damit die Herrschaft des Hauses Habsburg tu Ostreich,
welches dort so lange ruhmvoll regiert hat. Böhmen und fahren
Behielt Ottokars Sohn. Da der König sich in die Angelegenheiten
Italiens gar nicht mischte, auf die Erwerbung der Kaiserkrone ver¬
richtete und den Streit mit dem Papste vermied, so konnte er steh
Ln den Angelegenheiten Deutschlands widmen. Er richtete ferne
Thätigkeit besonders darauf, den Landfrieden wieder herzustellen,
brach allein in Thüringen an 70 Burgen und ließ 30 Raubritter
hinrichten. Rudolf war strenge, aber gerecht und leutselig. Daher
war er bei dem Volke sehr beliebt. Er starb zu Speier und wurde
dort beigesetzt.
Die Neuzett.
Marti» M«?-r und die Kirche. Rach Rudolf Don Habs-
fcum hat noch eine Reihe von deutschen Königen reß.crt. Diese aber
kümmerten sich mehr um ihre Erblande, als um das Reich, so daß
dieses immer mehr auseinanderfiel. ...
Am Ende des 15. Jahrhunderts trat ein Ereignis ein, welche.»
dazu führte, einen heftigen, blutigen Bürgerkrieg unter den Deutschen
zu erregen und zwar wegen des Glaubens.
Im Mittelalter herrschte im Westen, Norden und Süden Europas die
römisch-katholische Kirche, an deren Spitze der Papst steht. Es waren
aber in dieser Kirche so viele Mißstände eingerissen, daß die Gläubigen
sich allgemein nach einer Kirchenverbesserung sehnten. Die Fürsten
beschwerten sich, daß die geistlichen Gerichte auch in weltliche Dinge
Angriffen und daß die Päpste ihre Unterthanen mit Abgaben be¬
schwerten und so große Geldsummen nach Rom zögen. Besonders
groß aber war die Unzufriedenheit über die Geistlichkeit; man klagte,
sie kümmere sich mehr um weltliche Dinge, als um kirchliche; die niedere
sei meist unwissend, zum Teil in Lasterhaftigkeit versunken. Der
Gottesdienst werde vielfach ohne Andacht und in einer Sprache ab¬
gehalten, welche der Gemeinde unverständlich sei; die Predigt da¬
gegen meist vernachlässigt, die heilige Schrift den Laien vorent-aten.
Manche Satzungen und Lehren der Kirche seien in der Bibel gar