Full text: Erzählungen aus den Sagen des klassischen Altertums und aus den deutschen Götter- und Heldensagen, Lebensbilder aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte (Teil 1)

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ganze Jagd auf den Bogen; und was hätte sich besser 
für einen Bogen geschickt als eine Jagd? Der Mann war 
voll kreude. „Du verdienst diese Zieraten, mein lieber 
Bogen!“ Da will er ihn versuchen; er spannt, und der 
Bogen — zerbricht. G. E. Lessing. 
126. Birke und Tanne. 
Birke: „Du alte Tanne im dunkeln Kleid, 
du solltest dich schamen zur Frũhlingszeit. 
Sieh, wie ich mit festlichem Grün mich geschmũckt, 
daß jeder mich voll Freude erblickt. 
Bald kommt das Pfingstfest, da wirst du mich sehen 
als Zierde vor jedem Hause stehen. 
Doch deine ernste, finsst're Gestalt 
begehret niemand im ganzen Wald. 
Tanmne: „O Birke prahle nicht so kühn 
mit deinem schönen jungen Grün! 
Wohl trag ich zur Sommers- und Winterszeit 
dasselbe dunkle, schlichte Kleid; 
doch wenn ich im Herbst noch grüne am Huügel, 
steckst du als Rute schon hinter dem Spiegel. 
O, wie dich die Kinder fliehen erschrocken! 
Ich aber in meinen krausen Locken 
darf als Christbaum zu ihrem Behagen 
die schõnen Weihnachtslichter tragen.“ Agnes hran-⸗. 
127. Der Fuchs und der Hahn. 
Ein hungriger Fuchs hörte in einer kalten Winternacht einen 
Hahn auf einer Mauer krähen. Ihn gelüstete nach dem Schreier; 
da er aber nicht auf die Mauer steigen konnte, besann er sich 
auf eine List. Ei. Hahn,“ rief er hinauf, „vie kannst du nur 
in dieser kalten Nacht so schön singen?“ „Ich verküncige den 
Tagl* antwortete der Hahn. „WVas, den Tag?“ rief der Fuchs 
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