Von König Heinrich I. und Kaiser Otto dem Großen. 
Auch dieser Plan wurde dem Herrscher verraten; einige der Misse- 
tätet wurden enthauptet, Heinrich wurde in den Kerker geworfen. 
Darnach weilte König Otto zum Weihnachtsfeste im Dome zu Frank- 
surt. Da stürzte ein Mann ihm zu Füßen, barfuß und im Büßergewande, 
umschlang seine Kniee und bat um Gnade. Es war Heinrich. Auch 
diesmal verzieh ihm Otto und erhob ihn bald darauf zum Herzog von 
Bayern. Nun wurde Herzog Heinrich der treueste Freund des königlichen 
Bruders. 
Geistliche Es erfüllte aber den König mit Mißtrauen, daß so viele Edle des 
Beamte, ihm nicht die Treue bewahrten. Wenn er daher ein hohes Amt 
zu vergeben hatte, so betraute er einen Geistlichen damit. Das waren 
fromme und getreue Männer, die obendrein noch hohe Bildung besaßen. 
Er lohnte sie für ihre Dienste, indem er ihnen Stücken Landes überwies. 
So ist es gekommen, daß bis vor hundert Jahren in Deutschland 
Bischöfe und Äbte viel Land besaßen. 
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Wenden- Die Wenden und Httgtmt, die König Heinrich besiegt Hatte, et- 
fam^e' hoben jetzt wieder das Haupt. 
Zwei tapfere Recken Ottos aber, Hermann Billung und Mark- 
graf Gero, zogen mit ihren Mannen über die Elbe, stürzten die wen- 
dischen Götzenbilder, äscherten die Dörfer ein und trieben ihre Bewohner 
in blutigen Kämpfen bis an die Oder zurück. Deutsche Bauern besiedelten 
das eroberte Land, und christliche Mönche gründeten Kirchen und Klöster 
daselbst. 
Ungarnschlacht Im Jahre 955 brachen die Ungarn in zahlreichen Schwärmen in 
a"f fbei™eSed)= Süddeutschland ein. Erschlagene Menschen, verwüstete Äcker, rauchende 
Trümmer bezeichneten ihren Weg. Auf dem Lechselde bei Augsburg er- 
wartete sie Otto mit seinen Mannen. Wie Löwen kämpften seine ge- 
harnischten Reiter. Vor ihrem Anprall zerstoben die Feinde; viele ertranken 
im Lech, nur wenige entkamen in die Heimat. 
Mit dieser blutigen Schlacht fanden die Ungarnkämpfe ein Ende. 
Kämpfe in Dafür zog der deutsche Heerbann über die Alpen nach dem sonnigen 
Italien. Italien. Hier wurde eine Königin von ihren Feinden hart bedrängt. In 
ihrer Not rief sie Otto um Hilfe an. Er bezwang ihre Gegner, vermählte 
sich mit ihr und ward so Herr ihres Landes. 
Kaiserkönung, Nun war König Otto der mächtigste Herr des Abendlandes, wie es 
962. einst Karl der Große gewesen war. Darum wollte er auch die Kaiser¬ 
krone erwerben; und als er im Jahre 962 in Rom weilte, ließ er sich