I.
Aus der griechischen Sage und Geschichte.
1.
Das alte Griechenland und seine Bewohner.
Im Südosten Europas liegt Griechenland. Auf drei Seiten grenzt Das Land,
es an das tiefblaue Mittelländische Meer; das flutet weit ins Land hinein
und hat zahlreiche Inseln und Buchten mit guten Häfen geschaffen. Hohe
Gebirge, oft mit schneebedeckten Gipfeln, durchstreichen die Halbinsel,
schließen grasreiche Ebenen sowie fruchtbare Flußtäler ein und fallen steil
zum Meere ab.
Einen großen Teil des Jahres strahlt die Sonne heiß aus dem
wolkenlosen Himmel hernieder; sie läßt Wein und Oliven, Feigen und
Apfelsinen reifen.
In diesem schönen Lande wohnte in alten Zeiten das Volk der Die Bewohner.
Hellenen, Menschen von schönem Körperbau und herrlichen Geistesgaben,
zu allen Künsten geschickt wie kein anderes Volk der Erde. Sie bildeten
viele kleine Staaten, die das Meer oder die hohen Gebirge voneinander
trennten.
Der Grieche an der Küste wurde bald ein tüchtiger Kaufmann: er
fuhr mit seinen Schiffen über das Meer, gründete an fremden Gestaden
Niederlassungen und brachte aus dem nahen Kleinasien und Nordafrika
reiches Handelsgut heim. Der Bewohner des inneren Landes erntete im
wohlbewässerten Tale Getreide, Wein und Oliven oder züchtete im gras-
reichen Gebirge Rinder und Pferde, Ziegen und Schafe.
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Die alten Griechen waren Heiden und glaubten, daß alles, was in Die Götter,
der Welt geschehe, von vielen Göttern herrühre. Die dachten sie sich in
schöner menschlicher Gestalt. Künstler schufen Götterbilder in Marmor
oder Elfenbein und bauten ihnen herrliche Säulentempel; dort wurden
die Unsterblichen durch Gebet und Opfer verehrt.
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