Full text: Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta und Quinta

11. König Friedrich Wilhelm III. 39 
schädigung für die früheren Verluste; es bestand seitdem aus 
einem größeren östlichen und einem kleineren westlichen Teile. 
Die östlichen Provinzen waren: Preußen, Posen, Pommern, 
Brandenburg, Schlesien und Sachsen, die westlichen: Westfalen 
und die Rheinprovinz. 
(1) Friedrich Wilhelm III. als Landesvater. 
§ 47. In der nun folgenden langen Friedenszeit war 
Friedrich Wilhelm unaufhörlich bemüht, den Wohlstand seines 
Volkes zu heben. Er bewirkte dies namentlich dadurch, daß er 
die Zollschranken, welche damals noch zwischen den einzelnen Zollverein. 
Provinzen bestanden, gänzlich fallen ließ; dann bewog er auch 
zahlreiche andere deutsche Staaten, untereinander ein Gleiches 
zu thnn, damit innerhalb derselben die Waren überall zollfrei 
ein- und ausgeführt werden könnten. Dadurch wurden die Waren 
billiger, und der Handel nahm einen ungeahnten Aufschwung. 
Am 1. Januar 1834 gehörtendiesemZollverein schon 25 Millionen 
Bewohner Deutschlands an; später zeigte sich, daß jener Handels¬ 
und Verkehrsbund auch die staatliche Einigung Deutschlands 
wesentlich vorbereitet hatte. 
Handel und Gewerbe wurden gerade damals noch durch Erfindungen, 
mehrere Erfindungen auf Wege geleitet, die früher kein Mensch 
voraussehen konnte; denn um diese Zeit kamen die Dampf- 
schiffe, die Eisenbahnen und die Telegraphen auf, welche 
das gewerbliche und geschäftliche Leben vielfach umgestalteten. 
Im Jahre 1825 fuhr das erste Dampfschiff auf dem Rheinstrom, 
und 1835 wurde die erste deutsche Eisenbahn (zwischen Nürnberg 
und Fürth) gebaut. Es entstanden unzählige Fabriken, und 
auch in ihnen arbeitet man meist mit Dampfmaschinen. 
Nach einer langen, bewegten Regierung starb Friedrich Tod Friedrich 
Wilhelm HL 1840, tiesbetrauert von seinem treuen Volke; er IIL 
ruht mit seiner edlen Gemahlin Luise in dem prächtigen Mau- 
soleum (Grabgewölbe) zu Charlottenburg. Mit den Worten: 
„Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott" hat der König 
selbst sein Leben kurz und schön bezeichnet. Ihm folgten seine 
Söhne Friedrich Wilhelm IV. (1840—1861), der 1850 die 
noch jetzt gültige Verfassung gab, und Wilhelm I. (1861—1888).
	        
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