Full text: Länder- und Völkerkunde (Cursus 2, [Schülerband])

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Jakutsk, unter gleicher Breite (620) wie Bergen, hat im Jaunar — 346, im 
Juli — 160, während Bergen im Jannar — 13. im Juli 4. 126 hat. Da die an der 
Ostküste Astens vorherrscheuden Westwinde hier nicht als fenchtwarme Seewinde, 
ondern als trockene, kalte Landwinde auftreten und der Ostküste auch die erwärmenden 
Meeresströmungen fehlen, so ist sie bedeutend kälter, als die entsprechenden Westküsten 
Europas und Amerikas. So hat Peking, welches unter gleicher Breite (400) wie 
Neapel liegt, eine mittlere Jahrestemperatur von —4 100, während jene von Neapel 
P 18o0 ist; dabei ist der Sommer heißer (4 209 als der von Neapel, der Winter 
aber mit —Io gleich jenem von Kopenhagen, welches unter 560 n. Br. liegt. Am 
schärfsten treten diese Gegensätze in den Steppengebieten (z. B. in Turan nuund in der 
Vobi) auf, wo unter der Breite von Triest (460) das Thermometer im December bis 
auf —350 sank, dagegen an derselben Stelle im Sommer bis auf — 360 stieg. 
Producte. Das Pflanzenreich. Infolge der großen Ausdehnung 
Afiens und der Verschiedenartigkeit seiner Bodenverhältnisse ist auch die 
pflanzenwelt in sehr mannigfaltiger Weise entwickelt. Zwar ist der 
Reichthum an Formen hier geringer als in Amerika, dafür besitzt aber 
Asien eine größere Zahl nutzbarer Pflanzen, welche sich von dieser ihrer 
Heimat über alle audern Erdtheile verbreiteten und gerade Asien als 
die Urstätte der, menschlichen Cultur erscheinen lassen. Hieher gehören 
die meisten Getreide- uud Obstarten, der Reis, der Wein, der Brot— 
baum, die Bauane, die Dattelpalme und Cocospalme, das Zuckerrohr, 
die meisten Gewürzpflanzen u. s. w. 
Im arktischen Theile Asiens, wo der Boden das ganze Jahr hindurch in 
Jewisser Tiefe gefroren und selbst im Sommer, wo er nur oberflächlich aufthaut, mit 
Wasser von nur 00 Temperatur durchzogen ist Tundra), können neben wenigen 
niedrigen Phanerogamen nur Moose und Flechten gedeihen. Zwischen dem 45. und 
25. Parallel liegt der Vegetationsgürtel der warmen gemäßigten Zone, 
wo unter güustigen Verhältnissen (d. h. bei genügender Bewässerung) Getreide, Reis, 
Tabak, Oliven, Wein, Südfrüchte und Baumwolle mit großem Erfolge gebaut werden. 
Hier ist (in Kleinasien) auch die Heimat des Kirschbaumes und der Kastanien. Mit 
dem 25. Parallel beginnt die bis zum Weudekreise reichende subtropische Zone, 
wo neben allen Culturpflanzen des mittleren und südlichen Europa die Dattelpalme, 
die Bangaue, das Zuckerrohr, Baumwolle, Thee, Indigo, Ingwer und Mohn gebaut 
werden. Von besonderer Wichtigkeit ist auch die Cultur des Maulbeerbaumes wegen 
der Seidenzucht. Südlich vom Wendekreise, in der Tropenzone, tritt die Cocos- 
dalme auf, die Wälder liefern kostbare Hölzer (Tikholz, Sandelholz), die äquatoriale 
Inselwelt liefert die Gewürze (Zimmt, Muscatnuss, Gewürznelken, Betelpfeffer), 
Zutta⸗Percha, Zuckerrohr, Bambusse, Kaffee, Thee Chinarinde, n. s. w. 
Das Thierreich. Auch die Mehrzahl der von dem Menschen 
gezähmten Thiere stammt ans Asien. Im Norden ist das Renthier 
(und neben ihm eine wolfsartige Varietät des Hundes), im mittleren 
Asien das zweibuckelige Kameel und das Pferd (dessen Heimat vielleicht 
Hochasien) das wichtigste Hausthier. Tibet hat den Yak oder Grunz— 
ochsen, welcher die höher gelegenen Theile des Landes bewohndbar macht.
	        
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