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Pindus-Gebirge und trennt sie. Gerade wo Griechenland beginnt,
unter dem 40° n. Br., liegt auf dem Pindus ein Gebirgsknoten, der
Lakmon. Ihm sind nach Westen Ketten vorgelagert, die der Haupt-
richtung des Gebirges parallel sind und deren äußerste im Nordwesten
im Vorgebirge Akrokeraüma endet; nach Osten ziehen sich vom
Lakmon geringere Erhebungen hin. Nahe dem Ägäischen Meere, wo
diese Hochflächen, die übrigens nicht schwer zu überschreiten sind, enden,
liegt der 3000 Meter hohe Olymp, südlich ihm gegenüber der Ossa.
Zwischen beiden mündet der Peneus und bildet das Tal Tempe,
gleichsam die Eingangspforte nach Griechenland. Noch weiter südlich
am Meer liegt der Pel:on, so daß diese drei Gebirge eine Parallele
mit dem Pindus bilden, die sich dann noch in einzelnen Bergen auf
der Insel Euböa und auf den östlichen Zhkladen fortsetzt. —
Den Pindus selbst schließt im Süden ein zweiter Gebirgsknoten ab,
der Tymphrestus, von dem wieder (aber auch nur nach Osten) ein
Querzug abgeht, das Othrhs-Gebirge. Dies bildet die Südgrenze
Thessaliens, das, überall von Gebirgswällen umgeben, im Innern
ein fruchtbares Tiefland ist. Ebenfalls vom Tymphrestus aus, fast
Parallel mit dem Othrhs-Gebirge und von diesem durch das Sperchius-
tal getrennt, streckt sich das Öta-Gebirge bis ans nahe Meer, und
hier bilden die Thermophlen ein zweites Eingangstor, das
II. in das mittlere Griechenland oder Hellas führt. Auch
dies ist gebirgig. Zwar die Kette des Pindus hört auf, dagegen er¬
heben sich von Nordwesten nach Südosten hin einzelne Bergmassen,
so der Parnaß, an dem das Orakel von Delphi lag, der Helikon
und der Kithäron; mit dem Vorgebirge Suntum schließt die
Bergreihe. Die bedeutendsten Landschaften waren hier Böotien mit
der wichtigen Stadt Theben und Ättika mit Athen. — Von Attika
aus kam man über Megaris zum Isthmus von Korinth, der
kaum l'/a Stunde breiten Landenge zwischen dem Korinthischen
und dem Saronischen Meerbusen, und so auf die Halbinsel, welche die
Griechen
III. Peloponnesos, d.h. Insel desPeloPs, nannten. Die Mitte
nimmt das weidereiche Hochland Arkadien ein, das rings von noch
höheren Gebirgsrändern umgeben wird, die im Norden in die schmale
Landschaft Achäja, im Westen nach dem ebenen, heißen Elis (mit Olym-
pVa am Alpheus) abfallen. Nach Süden geht ein Gebirgsgrat, der
fast 2500 Meter hohe Taygetus, bis zum Vorgebirge Tänarum