j. Die Mark Brandenburg vor der Hohen-
zollernherrschaft.
§ i. Als 375 iL Chr. die Hunnen in Europa einbrachen, Die ältesten
gaben die germanischen Völker zwischen Weichsel und Elbe 3eiten
ihre Wohnsitze auf und wanderten westwärts. In die hierdurch
frei gewordenen Gebiete strömten slawische Stämme ein.
Zwischen ihnen und den deutschen Grenzvölkern im Westen kam
es bald zu Zank und Streit, der zu häufigen Kriegen führte.
Karl der Große (um 800) machte einige slawische Stämme
zinspflichtig und begann damit das verlorengegangene deutsche
Gebiet wieder zurückzugewinnen. Heinrich I., der Begründer
des Deutschen Reiches, eroberte (928) die Hauptstadt der Heveller
(Brandenburg) und unterwarf das Land zwischen Elbe und Oder.
Sein Sohn Otto I. der Große gründete in diesen Gebieten
sogar mehrere Bistümer und 968 das Erzbistum M a g d e -
bürg. Aber die späteren deutschen Könige kümmerten sich so
wenig um weitere Erfolge, daß die deutsche Herrschaft und das
Christentum auf lx/2 Jahrhunderte wieder verfielen.
§ 2. Da wurde 1134 Albrecht der Bär aus dem Hause Die Anhamner
Anhalt oder A s k a n i e n Markgraf in der Nordmark am linken
Elbufer. Von hier aus schuf er zuerst einen bleibenden deutschen
Besitz im alten Slawenlande. Er eroberte die Priegnitz auf
dem rechten Elbufer, und das Havelland mit Brandenburg
erbte er von einem slawischen Fürsten. Seitdem nannte er sich
Markgraf von Brandenburg. Er zog viele deutsche An-
siedler herbei, gründete deutsche Städte und Dörfer und ver-
breitete aufs neue das Christentum unter der slawischen Be-
völkerung. Seine ebenso tüchtigen Nachfolger erweiterten den
Besitz erheblich. Er umfaßte z. B. auch die Uckermark, die
Neu mark, die Ober- und Niederlausitz, die
Meißener Mark mit Dresden und Torgau und einen Teil
Hinterpommerns.
/