Full text: Lebensbilder und Sagen aus der Provinz Pommern

3. Vogislaw X. 
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seinem großen Heere gegen sie ziehen und Stettin zerstören würde, wenn 
sie Heiden blieben. Da versprachen die Stettiner, Christen zu werden, 
und nun wurde der Tempel des Triglaw zerstört, und man erbaute zwei 
christliche Kirchen. 
Als Stettin christlich geworden war, ging Otto wieder nach Wollin, 
und jetzt nahmen auch die Wolliner die Lehre an und erlaubten, daß bei 
ihnen Kirchen gebaut würden. Nachdem Otto noch Pommern bis zur 
Persante christlich gemacht hatte, kehrte er nach Deutschland zurück. Er 
ließ aber viele Mönche in Pommern, die dort weiter predigen und lehren 
sollten. 
Nach vier Jahren, 1128, unternahm Otto von Bamberg einen zweiten 
Zug nach Pommern und breitete das Christentum noch weiter aus. Nach 
seinem Tode wurde zu Julin (Wollin) das erste Bistum gegründet, das 
aber später nach Kammin verlegt wurde. Aber erst gegen Ende des 
12. Jahrhunderts war ganz Pommern christlich. 
Auf den Fürsten Wartislaw folgten seine Söhne Kasimir und Bo- 
gislaw I. Zu ihrer Zeit regierte Kaiser Friedrich Barbarossa in Deutsch- 
land. Er machte die beiden Fürsten im Jahre 1181 auf ihren Wunsch 
zu deutschen Herzögen und stellte sie unter brandenburgische Lehnshoheit. 
Das damalige Herzogtum Pommern umfaßte das Land zwischen 
Demmin, Zehdenick, Warthe, Netze, Weichsel und Ostsee. 
Seit der Einführung des Christentums waren viele Deutsche nach 
Pommern eingewandert: hauptsächlich Niederdeutsche, tüchtige, kraftvolle 
Menschen. Sie brachten deutsche Sprache und Sitte ins Land, die sie 
bald über ganz Pommern verbreiteten. 
3. Vogislaw X. 
Um 1295 teilten sich die beiden Herzöge Vogislaw IV. und Otto I. 
das Land. Bogislaw regierte in Pommern-Wolgast und Otto in Pommern- 
Stettin. Bogislaws Sohn erbte die Insel Rügen und das Land um 
Stralsund. Nun war Pommern so groß, wie wir es jetzt kennen. 
1478 starb die Herzogsfamilie Pommern-Stettin aus, und so wurde 
ganz Pommern wieder unter einem Herzog vereinigt. Der erste Herzog, 
der ganz Pommern beisammen hatte, war Bogislaw X. Er war einer 
der tüchtigsten Fürsten, die Pommern gehabt hat. In seiner Jugend ging 
es ihm sehr schlecht, und vielleicht hat er gerade darum später verstanden, 
so für sein Volk zu sorgen, daß es ihm gut ging. Bogislaws Vater 
war Erich II.; seine Mutter hieß Sophie. Sie hatte sich von ihrem 
Gemahl getrennt und lebte in Rügenwalde, kümmerte sich aber um die 
Gec?
	        
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