Full text: Geschichtsleitfaden für Sexta

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sie schirmte auch die Friedensarbeit der Bürger, und als Göttin der Weis- 
heit förderte sie Wissenschaften, Künste und Gewerbe; Ölbaum und Eule 
waren ihr heilig. 
4. Phöbus Apollo und Artemis (Diana). 
Dieses Geschwisterpaar war auf der Insel Delos geboren. Apollo, der 
jugendlich schöne Lichtgott, war Meister als Schütze mit Bogen und Pfeil, 
aber auch Meister auf der Lyra. Als Bogenschütze suchte er die Menschen 
mit Pest und Seuchen heim, aber er vermochte sie auch zu heilen. Als 
Gott der Gesangs- und Dichtkunst weilte er am liebsten auf dem Berge 
Parnassus, wo ihn die neun Musen umgaben. Als Gott des Lichtes 
'war er auch Gott der sittlichen Reinheit und vermochte schwere Verbrecher 
mit den Göttern zu versöhnen. Endlich war er auch Zukunstsverkünder 
in seinem Tempel zu Delphi; heilig waren ihm Lorbeer und Schwan. 
Artemis, die jungfräuliche Göttin der Jagd, durchstreifte rüstig die 
Wälder, begleitet von den Nymphen, den Göttinnen der Wälder und 
Fluren; heilig war ihr die Hirschkuh. 
5. Ares (Mars) und Aphrodite (Venns). 
Ares war der Gott des wilden Blutvergießens, des männermorden- 
den Krieges; heilig war ihm der Wolf. 
Aphrodite, die Göttin der Schönheit und der Liebe, soll aus dem 
Schaume des Meeres entstanden sein. Ihre Heiligtümer lagen auf Inseln 
oder in Hafenstädten. In ihrer Begleitung befand sich der köchertragende 
Knabe Eros (Amor, Kupido); heilig waren ihr Myrte, Rose, Taube. 
6. Hermes (Merkur) und Hestia (Vesta). 
Hermes, der windschnelle Götterbote, mit Flügeln an Kappe, Schuhen 
und Stabe, war zugleich der Gott der List und Verschlagenheit, daher 
Schützer des Handelsverkehrs. Auch hatte er das Amt des Seeleugeleiters, 
der täglich die Seelen der Verstorbenen zur Unterwelt führte. 
Hestia war die Göttin des Herdfeuers. In jeder Stadt war ihr Altar 
der Mittelpunkt des Staatswesens. Als Dienerinnen wirkten an diesen 
Altären jungfräuliche Priesteriunen (Vestalinnen). X 
Neben diesen zwölf Hauptgottheiten sind noch zu nennen: 
Hades (Pluto), der finstere Gott der Unterwelt, der Gemahl der 
Proserpina. 
Dionysns (Bacchus), der fröhliche Gott des Weines, der ganz 
Griechenland für den Weinbau erobert hatte. Auf seinem Siegeszuge 
begleiteten ihn wilde Tänzerinnen, die Mänaden (Bacchantinnen), und 
die Satyrn, bocksüßige Unholde. Als Weingott rief er auch poetische 
Begeisterung hervor, und seine Feste gaben den Anlaß zu dramatischen 
Aufführungen; heilig waren ihm Weinlaub, Efeu und Tiger. 
Helios (Sol) und Selene (Luua), der Sonnengott und die Mond- 
göttin. Vor dem strahlenden Sonnenwagen her, den Helios hoch oben 
am Himmel lenkte, schwebte Eos (Aurora), die Göttin der Morgenröte.
	        
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