Full text: Erzählungen aus der römischen Geschichte (Teil 2)

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fte thun sollten, und teilten die Sache einem Senator mit 
durch den Cicero alles erfuhr. Sie erhielten den Rat. sich 
von den Verschworenen Briefe an ihr Volk geben zu lassen. 
Dies geschah: aber Cicero ließ die abreisenden Gesandten 
bei denen sich ein Verschworener befand, nahe bei der Stadt 
aufheben und bekam durch die Briefe nun auch schriftliche 
Beweise gegen die Verschworenen in die Hand. 
Die Schuldigen wurden darauf überführt und in Haft 
gegeben. Cicero erhielt den Dank des Senats und den 
Namen Vater des Vaterlandes. Die Verschworenen wurden 
zum Tode verurteilt, und dieses Urteil sogleich im Ge- 
fangms vollzogen. Mit den Worten: „Sie haben gelebt'" 
verkündigte Cicero dem Volke die Vollstreckung dieses Ur- 
teils und ward von ihm, wie im Triumphe, nach seinem 
Hause begleitet. 
Nun ward gegen Catilina mit Waffengewalt vorge- 
schritten. Der Feldzug gegen ihn fiel ins Jahr 62 v. Chr. 
Bei Pistoria in Etrurien kam es zum Treffen. Catilina 
und seme Gefährten fochten mit ausgezeichneter Tapferkeit' 
er selbst fiel von Pfeilen durchbohrt. 
Wiewohl Cicero durch die Entdeckung der Verschwörung 
den Staat gerettet hatte, so wurde doch der Umstand, daß 
er die Verbrecher ohne Verhör hatte hinrichten lassen, die 
Ursache seiner Verbannung. Der freche Volkstribun Clodius 
gab einige Jahre später das Gesetz, daß jeder, der einen 
römischen Bürger ohne Verhör hingerichtet habe, geächtet 
sein solle. Dieses Gesetz, das auf Cicero gemünzt war, 
ging durch, und so mußte dieser, um seinen Feinden zu ent- 
gehen, freiwillig in die Verbannung wandern (58 v. Chr.). 
Cr ging nach Thessalonice in Macedonien. In Rom zog 
man seine Güter ein und zerstörte sein Haus. Doch schon 
im folgenden Jahre (57) kehrte er zurück. Seine Rückkehr 
glich einem Triumphzuge. Sein Haus und seine Güter 
wurden ihm wieder hergestellt.
	        
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