Full text: Erzählungen aus der römischen Geschichte (Teil 2)

solche Bewegung in der Volksversammlung, daß er mit Mühe 
fem Leben rettete. ' 
* "p - @eitJ?er ^eit ivagte der eingeschüchterte Bibulus keinen 
kräftigen Widerstand mehr, und wenn er dem Cäsar noch 
Hindernisse m den Weg legte, so wußte sie dieser zu über- 
wmden. Daher nannte man dieses Konsulat nickt das des 
Cäsar und Bibulus, sondern spottweise das des Julius und 
des Cäsar. 
Am Schlüsse des Jahres ließ sich Cäsar Jllyrien und 
das diesseitige Gallien als Statthalterschaft auf fünf Jahre 
zuweisen, und der Senat fügte noch die Statthalterschaft des 
jenseitigen Galliens hinzu, in der geheimen Absicht, er werde 
dort tri allerlei Verlegenheiten verwickelt und auf diese Weise 
am besten von Rom fern gehalten werden. Um nun seine 
Verbindung mit Pompejus zu befestigen, gab er ihm seine 
Tochter xjitha zur Gemahlin. Sodann wußte er noch zwei 
Männer aus Rom zu entfernen, die seine geheimen Absichten 
durchschaut hatten und seinen Plänen gefährlich werden 
konnten. Diese Männer waren Cato und Cicero; Cato ward 
nach der Insel Cypern gesandt, um diese Insel in eine 
römische Provinz zu verwandeln; Cicero ward auf Betreiben 
des Volkstribunen Clodius genötigt, in die Verbannung $u 
gehen (vgl. XXVI., am Schluß). 
Run zog Cäsar nach Gallien. Von diesem Lande be- 
saßen bte Römer damals nur den südöstlichsten Teil, der die 
heutigen Länber Provence, Dauphins unb Languedoc um- 
faßte,- bas übrige Gallien war von ben Römern noch nicht 
bezwungen. Hier fanb Cäsar in seinen Kriegen (von 58 bis 
51 v. Chr.) Gelegenheit, sich ein siegreiches, ihm treu er- 
gebenes Heer zu bilben und so viele Reichtümer zu sammeln, 
um sich auch in seiner Abwesenheit eine einflußreiche Partei 
m Rom zu erhalten. 
Cäsar siegte durch sein Feldherrntalent und durch die 
ausgebildete Kriegskunst der Römer über die rohen Streit- 
kräfte der Gallier. Dabei befolgte er immer den Grundsatz, 
unter den gallischen Völkerschaften Zwistigkeiten und Spal- 
tungen zu benutzen oder zu verursachen, und dann eine durch 
die andere zu schlagen. 
^ , Einst geriet er in Streit mit den Germanen. In 
einem Zwiste der Adner und Sequaner hatten die letzteren
	        
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