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II. Fabeln, Märchen, Sagen und
Geschichten.
34. Der Bauer und sein Sohn.
Ein guter, dummer Bauernknabe,
den Junker Hans einst mit auf Reisen nahm,
und der, trotz seinem Herrn, mit einer guten Gabe,
recht dreist zu lügen, wiederkam,
ging kurz nach der vollbrachten Reise
mit seinem Vater über Land.
Fritz, der im Gehn recht Zeit zum Lügen fand,
log auf die unverschämtste Weise.
Zu seinem Unglück kam ein großer Hund gerannt.
„Ja, Vater," rief der unverschämte Knabe,
„Ihr mögt mir's glauben oder nicht,
so sag' ich's Euch und jedem ins Gesicht,
daß ich einst einen Hund bei Haag gesehen habe,
hart an dem Weg, wo man nach Frankreich fährt,
der — ja, ich bin nicht ehrenwert,
wenn er nicht größer war als Euer größtes Pferd!"
„Das," sprach der Vater, „nimmt mich wunder:
wiewohl ein jeder Ort läßt Wunderdinge sehn.
Wir zum Exempel gehn jetzunder
und werden keine Stunde gehn,
so wirst du eine Brücke sehn —
wir müssen selbst darüber gehn —
die hat dir manchen schon betrogen,
denn überhaupt soll's dort nicht gar zu richtig sein.
Auf dieser Brücke liegt ein Stein,
an den stößt man, wenn man denselben Tag gelogen,
und fällt und bricht sogleich das Bein."