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Eine Menge Lleinerer, mamnigfach gestulteter Fahræeuge bedeclat
den Srom und versorgt dus äen Nachbarlundern die aq mα
Fischen, Hleisch, Milch, Gemuse umd Obot. Bumtffarbige GQondeln
ragen eine fröhliche Gesellschaft iber die bliteenden SVellen, und
schierfullige Frachtkuhne fuühren Guter und Waren in die Meicher,
welche sich 7 —6 Mock hoch meist dieht am Ufer erheben In
dem mit Mauern eingefassten Ufer (Quai) vwogt eine dichte Nenschen-
menge, ein Gemisch aller Nationen, vorschieden in NFarbe, Gestolt
und Trachd, geschuftiq durcheinundor. Ein angehommener Dampfer
bringt neue Gestalten un das Ufer. singendo, jubelnde Matrosen,
elige, nach Gasthöõfen fragendè Reisende umd Kaufleute, denen
man an ihrer Pile und Hast ansehen Lamnn, dass nen die Zeit
Geld ist. Rollivagen arbeiten sich die Strassse hinuus, rα
Eeiter jagen auf und ab, Lasttrũger schreion, Jerlufer rufen
ihre Waren aus, Diebe greifen nach fremden Taschen, und miüssige
Zuschauer treiben sich umher.
Vir befinden uns am Hafen von Hamburq, und der gqross-
artige Hanmdel tritt uns hier lebendi und ansiarih entgegen,;
denn was die Erde Röstliches hervorbrinqt, liegt hier nicht nur
werborgen in Schiffen umnd Speichern, sondern auf õffontlicher Srasse
in geudltigen Pussern, eisenbeschlagenen Rissten, in muchtigen
Rollen. Körben umd Ballen aufgestapolt, ꝛvie uwertlose Dingqe. Ehodo
10900 Schiffe bringen die Hevrlichleiten, welche einen Mert von
1800 Millionon Mark haben, juhrlich aus allen Melttelon niernen
oder fuhren die Produlcte Europas aus. Auf ungefunr 600 Schiffen
uwenht die rote Pahne mit den drei weisssen Pimen, dem Wappon
Hamburqs, denn sie gehören dem Raufherren der Sudi.
Laucekhard.
132. Die Nord- und Ostseeklüste.
Die natürliche Grenze Deutschlands bildet im Norden die Nord—
und Ostsee. Die Küsten beider Meere sind meist flach und gefährlich
für die Schiffe. Die Küstenbewohner liegen im beständigen Kampfe
mit dem wilden Meere, das oft gierig ins Land flutet und die
Frucht ihres Fleißes verschlingt. In diesem Kampfe ist ihre Kraft
und Heimatsliebe erstarkt und sind sie zu einem tüchtigen, ehernen
Geschlechte erwachsen. Die friesischen Seeleute gelten füͤr die besten
der Welt. Die von Westen heranrollenden Fluten der Nordsee haben
die Küste von Friesland und Schleswig mit mächtigen Sandwällen
oder Dünen, die der Strandhafer mit dem Wurzelgeflecht zufammen—
hält, umlagert. Später sind viele von den Fluten durchbrochen und
zu Inseln zerstückelt worden. Von diesen sind Norderney und Sylt
als Seebäder berühmt, und die kleinen Halligen sind deshalb bekannt,
weil sie von jeder Springflut überspült werden. Die eigentliche Küste
ist durch mächtige Dämme oder Deiche gegen die Flut geschützt.
Dahinter liegen die aus zurückgebliebenem Meeresschlamm entstandenen