— 24 —
glänzten drei Männer, Lschylos, Sophokles, Euripides, von
denen der erste am Schlachttag von Salamis mitkämpfte als ge¬
reifter Mann, der zweite am Siegeschor teilnahm, welcher diesen
Tag verherrlichte, während der dritte an diesem Tag geboren wurde.
Im Lustspiel zeichnete sich während des peloponnesischen Krieges
Aristophanes aus. Von den großen Geschichtschreibern Griechen¬
lands stammte Herodot, „der Vater der Geschichte", aus Klein¬
asien, während Thuczdides, der Geschichtschreiber des pelopon¬
nesischen Krieges und sein spartafreundlicher Fortsetzer Xenophon
Athener waren.
ä. So glänzend es aber von außen angesehen in Athen stand,
so konnte ein schärferes Auge doch die Keime drohenden Verfalles
gewahren. Der mächtig aufblühende Handel brachte nicht nur
große Reichtümer, sondern auch Üppigkeit und Genußsucht nach
Athen. Mit der höheren Bildung verband sich vielfach Verachtung
der alten Religion. Das athenische Volk der niederen Stände, vom
Staat ohne Arbeit ernährt und unterhalten, fand Gefallen daran
und verfiel immer mehr der Leitung gewissenloser Volksschmeichler.
Die Bundesgenossen behandelte Athen immer mehr als Unterthanen.
Perikles bedachte sich nicht, ihre Geldbeiträge zum Schmuck Athens
zu verwenden. Auch aus dem Festland suchte es seine Herrschaft
auszudehnen, doch gelang es nicht auf die Länge. Wiederholt schon
waren die Athener mit dem eifersüchtigen Sparta in Streit geraten;
durch. Perikles Klugheit war immer größerer Schaden vermieden wor¬
den. Endlich glaubte auch er dem entscheidenden Kamps zwischen den
beiden ersten Staaten Griechenlands nicht länger ausweichen zu sollen.
VII. Aer pelopomresische Krieg (431—404).
1. Grund und Anlässe. Der Grund des Krieges war die
alte Eifersucht Spartas, das noch in den Perserkriegen der Führer¬
staat gewesen war, aus die Macht Athens. An Anlässen zum Bruch
konnte es da nie fehlen: a. Korinth beklagte sich, daß Athen die
Einwohner der Insel Corcvra, deren Mutterstadt Korinth war,
unterstützt hatte. b. Dafür hatte Korinth einer aufständischen
athenischen Bundesgenossenschaft Potidäa in Thracien gegen die
Athener unterstützt, c. Endlich wurde über die harte Behand¬
lung von Megara durch die Athener geklagt. Da die Athener
nicht nachgaben, wurde in Sparta der Krieg beschlossen.
2. Streitkräfte. Sparta hatte für sich fast den ganzen Pelo¬
ponnes und Böotien mit der Hauptstadt Theben; es war stark
durch sein treffliches und zahlreiches Landheer. Athen hatte für
sich seinen Seebund, bestehend aus vielen Insel- und Küstenstädten,
die aber nicht alle zuverlässig waren, es war stark durch seine Flotte
und seinen Kriegsschatz.