Full text: Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten

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glänzten drei Männer, Lschylos, Sophokles, Euripides, von 
denen der erste am Schlachttag von Salamis mitkämpfte als ge¬ 
reifter Mann, der zweite am Siegeschor teilnahm, welcher diesen 
Tag verherrlichte, während der dritte an diesem Tag geboren wurde. 
Im Lustspiel zeichnete sich während des peloponnesischen Krieges 
Aristophanes aus. Von den großen Geschichtschreibern Griechen¬ 
lands stammte Herodot, „der Vater der Geschichte", aus Klein¬ 
asien, während Thuczdides, der Geschichtschreiber des pelopon¬ 
nesischen Krieges und sein spartafreundlicher Fortsetzer Xenophon 
Athener waren. 
ä. So glänzend es aber von außen angesehen in Athen stand, 
so konnte ein schärferes Auge doch die Keime drohenden Verfalles 
gewahren. Der mächtig aufblühende Handel brachte nicht nur 
große Reichtümer, sondern auch Üppigkeit und Genußsucht nach 
Athen. Mit der höheren Bildung verband sich vielfach Verachtung 
der alten Religion. Das athenische Volk der niederen Stände, vom 
Staat ohne Arbeit ernährt und unterhalten, fand Gefallen daran 
und verfiel immer mehr der Leitung gewissenloser Volksschmeichler. 
Die Bundesgenossen behandelte Athen immer mehr als Unterthanen. 
Perikles bedachte sich nicht, ihre Geldbeiträge zum Schmuck Athens 
zu verwenden. Auch aus dem Festland suchte es seine Herrschaft 
auszudehnen, doch gelang es nicht auf die Länge. Wiederholt schon 
waren die Athener mit dem eifersüchtigen Sparta in Streit geraten; 
durch. Perikles Klugheit war immer größerer Schaden vermieden wor¬ 
den. Endlich glaubte auch er dem entscheidenden Kamps zwischen den 
beiden ersten Staaten Griechenlands nicht länger ausweichen zu sollen. 
VII. Aer pelopomresische Krieg (431—404). 
1. Grund und Anlässe. Der Grund des Krieges war die 
alte Eifersucht Spartas, das noch in den Perserkriegen der Führer¬ 
staat gewesen war, aus die Macht Athens. An Anlässen zum Bruch 
konnte es da nie fehlen: a. Korinth beklagte sich, daß Athen die 
Einwohner der Insel Corcvra, deren Mutterstadt Korinth war, 
unterstützt hatte. b. Dafür hatte Korinth einer aufständischen 
athenischen Bundesgenossenschaft Potidäa in Thracien gegen die 
Athener unterstützt, c. Endlich wurde über die harte Behand¬ 
lung von Megara durch die Athener geklagt. Da die Athener 
nicht nachgaben, wurde in Sparta der Krieg beschlossen. 
2. Streitkräfte. Sparta hatte für sich fast den ganzen Pelo¬ 
ponnes und Böotien mit der Hauptstadt Theben; es war stark 
durch sein treffliches und zahlreiches Landheer. Athen hatte für 
sich seinen Seebund, bestehend aus vielen Insel- und Küstenstädten, 
die aber nicht alle zuverlässig waren, es war stark durch seine Flotte 
und seinen Kriegsschatz.
	        
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