Full text: Rheinische Sagen nach pädagogischen Gesichtspunkten

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kehrte wohlgemut zu der Schmiede zurück. Als Mimers 
Gesellen ihn von weitem kommen sahen, wussten sie 
nicht, wohin sie sich vor Angst verkriechen sollten. 
Mimer selbst trat dem Drachentöter mit gleisnerischer 
Freundlichkeit entgegen. Siegfried jedoch harrte nicht 
seines Grusses, sondern erschlug den Falschen und alle 
seine Knechte. Darauf schmiedete er sich Schild und 
Schwert und zog von dannen. 
Die Jungfrau vom Drachenfels. 
Unter den sieben Bergen am Rhein ragt der 
Drachenfels mit seiner Ruine am kecksten hervor. In 
uralter Zeit, so erzählt die Sage, lag hier in einer Höhle 
ein Drache, dem die Anwohner, die zu der Zeit noch 
Heiden waren, göttliche Verehrung erwiesen und Menschen 
zum Opfer brachten. Gewöhnlich wurden dazu Kriegs¬ 
gefangene gewählt. Unter solchen Gefangenen befand 
sich einmal eine christliche Jungfrau von vornehmer 
Geburt. Sie war von hoher Schönheit, und zwei heid¬ 
nische Anführer stritten um ihren Besitz. Da entschieden 
die Ältesten, dass sie dem Drachen vorgeworfen werden 
solle, damit keine Zwietracht unter den Anführern 
entstände. 
In weissem Gewände, mit einem Blumenkranz 
um das Haar, wurde die Jungfrau den Berg hinange¬ 
führt. In der Nähe der Felsenhöhle, wo das Untier 
lag, wurde sie mit Stricken an einen Baum gebunden, 
neben dem ein Stein statt eines Altars stand. Viel 
Volk hatte sich in einiger Entfernung versammelt, dem 
Schauspiel zuzusehen; es waren wenige darunter, die
	        
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