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Die Neuzeit.
Nun aber nahte Napoleon mit einem neugeschaffenen Heere. Er siegte, trotz
Schlacht bei des Heldenmutes der preußischen Truppen, in der Schlacht bei Gro߬
görschen görschen oder Lützen (2. Hai), so daß die Verbündeten aus das rechte Elb-
Scharnhorstufer zurückgingen. Leider wurde Scharnhorst, „der Freiheit Waffen-
schmied", am Knie schwer verwundet - er begab sich trotzdem nach Österreich,
um den österreichischen Kaiser Franz I. für den Kampf gegen Napoleon zu
gewinnen, starb aber auf der Heise in Prag (vgl. Schenkendorfs Gedicht
Schlacht bei „Scharnhorst"). Ruch die zweitägige Schlacht bei Bautzen (20. und
Baumen ^ _ Mai) jU Ungunsten der Verbündeten aus; sie gingen deshalb nach
Hamburg Schlesien zurück. 3m Norden wurde Hamburg von dem französischen
verloren X)avoust zurückerobert und schwer gebrandschatzt- die Ein-
wohner mutzten die Stadt mit Festungswerken umgeben; mehr als 20 000
arme Bürger wurden vertrieben, damit es der Stadt im Fall der Belagerung
nicht an Lebensmitteln fehle (vgl. RMert „Die Gräber von Ottensen").
2. Der Waffenstillstand. Napoleon hatte bei Großgörschen und
Bautzen schwere Verluste erlitten; um seine Rrmee in Ruhe verstärken zu
Waffen- können, bot er den Verbündeten einen Waffenstillstand an. Die Der-
ftiiiitanb bünbeten gingen auf dieses Angebot ein; auch sie wollten vor neuen Kämpfen
ihre Rüstung vollenden. Trotz der Waffenruhe wurde auf Napoleons Be-
überfaii der fehl die Lützowsche Freischar bei Leipzig überfallen und zum
£üfeomer Teil niedergehauen; der Dichter Körner wurde hierbei schwer ver¬
wundet, aber dennoch gerettet. Österreichische Friedensvermittlungen
scheiterten zum Glück an Napoleons Überhebung.
neue Z. Der Herbstfeldzug. Österreich trat nun den Verbündeten bei -
England versprach hilfsgelber; Schweden schickte Truppen unter der
Führung des Kronprinzen Bernadette, der sich aber zweideutig verhielt.
Die Heere der Die Verbündeten stellten drei Heere ins Feld, die im ganzen 480 000 ITtann
verbündeten riI
zahlten:
1. die böhmische Hauptarmee unter dem österreichischen Feld¬
marschall Schwarzenberg, dem Oberbefehlshaber der gesamten
verbündeten Streitkräfte; bei ihr befanden sich die Kaiser Alexander
und Franz und König Friedrich Wilhelm III.;
2. die schlesische Armee unter Blücher; zu ihr gehörte auch York;
3. die Nordarmee unter Bernadette; ihm stand der preußische
General Büloro zur Seite.
Der hervorragendste unter den genannten Feldherren war der siebzig-
Bmcher jährige Leberecht von Blücher. Er war 1742 zu Rostock geboren und
nahm schon an den Feldzügen des Siebenjährigen Krieges teil, ward aber
dann wegen übermütiger Streiche von Friedrich dem Großen verabschiedet.
Unter Friedrich Wilhelm II. trat Blücher als Husarenmajor wieder ins