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Höckerichten, weil dieser aus Mißmut über die Begünstigung
seines natürlichen Bruders Wieland von Freyberg*) sich
mit Margareta, einer Tochter des Kurfürsten Friedrich I
von Brandenburg, verehelichte. Der unnatürliche Sohn nahm
den Vater gefangen, starb aber schon 1445. Herzog Hein¬
rich XVI von Landshut zahlte an Albrecht Achilles
von Brandenburg, des Kurfürsten Friedrich I von Branden¬
burg Sohn, für Ludwig den Gebarteten das verlangte
Lösegeld und bekam dafür Ludwig als Gefangenen und sein
Land zur Verwaltung (1446). Der unbeugsame Greis starb
1447 als Gefangener im Schlosse zu Burghausen. Sein
Land siel an Heinrich XVI von Landshut.
ß. Die Linie Bayern-Landshut von ihrer Entstehung
bis zu ihrem Erlöschen, 1392—1505.
§ 78. In Bayern -Landshut regierte Friedrich von
1392 -1393. Er begab sich im Herbste 1393 nach Prag zu
seiner Nichte Sophia, welche seit 1389 den König Wenzel
zum Gemahl hatte. Auf dem Rückwege erkrankte Friedrich
und starb (4. Dez. 1393).
§ 79. Friedrichs Sohn und Nachfolger war Heinrich XVI
1393—1450. Für diesen besorgte ein Regentschaftsrat die
Verwaltung des Landes bis zum Jahre 1404. In diesem
Jahre übernahm Heinrich die Regierung selbst, erregte aber
durch sein Auftreten allenthalben Mißvergnügen, ja selbst Auf-
lehnung. Als Heinrich das Verderbliche seines Treibens
einsah, dankte er seinen kostspieligen Hofstaat ab, vertraute seine
Haushaltung einem klugen und sparsamen Priester, Nikolaus
von der Leiter**), an und nahm bei dem Orden der Deutsch-
ritte? Kriegsdienste. Nach seiner Heimkehr wurde er sparsam,
ja geizig. Er legte nach und nach 500,000 Dukaten zurück, die
ihm den Beinamen „des Reichen" verschafften. Er erbte
1429 den vierten Teil der Straubingschen Güter (s. § 77)
und zog 1447 Bayern-Jngolstadt an sich, wo mit
*) Wielands Mutter war Lanetta Schwelcher, die den Ritter
von F r e y b e r g heiraten mußte.
**) Dieser hatte von 1422—1433 den bischöflichen Stuhl von Frei-
sing inne.
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