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anwandten, gelang ihnen, und Tarquinius wurde erschlagen. Aber den
Thron erhielten sie doch nicht: denn die schlaue Gattin des Tarquinius.
Tanaqml. wußte diesen einem ganz andern zu verschaffen, dem
§ 40. Servius Tullius.
Sewms soll der Sage nach der Sohn einer Sklavin gewesen und
unter Wundern und Götterzeichen am Hose des Tarquinius ausgewachsen
fem. Des Königs Gemahlin erkannte, daß aus ihm etwas Großes werden
wurde, und aus ihre Veranlassung wurde er wie ihr eigener Sohn enoqen
imb später des Königs Schwiegersohn. Durch ihr kluges Benehmen gelang
es thr den Servius Tullius zum Nachfolger ihres Gatten zu machen.
Der neue König war ein kluger und einsichtiger Mann, und er ist der
Begründer der römischen Staatsverfassung. Er teilte nämlich sämtliche
römischen Bürger nach ihrem Vermögen in fünf Klassen, die Klassen wieder
in Centurieu (Hundertschaften, von centum) und regelte hiernach die Rechte
und Pflichten der Bürger, so daß die Begütertsten auch die meisten Rechte
und die wichtigsten Pflichten hatten. Auch lag diese Einteilung der Bürger
der Zusammensetzung des Heeres zu Grunde. Unter diesem Könige wur-
den noch zwei Hügels der Viminalis und der Esquilinns. mit in den Bereich
der Stadt gezogen, so daß dieselbe nunmehr aus sieben Hügeln lag und
die Siebenhügelstadt genannt wurde.
Die neuen Einrichtungen des Königs hatten demselben bei vielen Haß
und Feindschaft zugezogen. Auch die beiden Söhne seines Vorgängers.
Aruns und Lucius Tarquinius. waren ihm nicht besonders freundlich
gesinnt, da sie ein größeres Recht auf den Thron zu haben glaubten als
ihr Schwager Servius. Er hatte ihre Unzufriedenheit zwar dadurch zu
beschwichtigen versucht, daß er mit ihnen seine beiden Töchter vermählte.
Da aber der gewaltthätige und herrschsüchtige Lucius Tarquinius seine Ver-
bindung mit der mildgesinnten älteren Tullia mit Unwillen ertrug, verband
er sich mit der ihm gleichgesinnten jüngeren Tullia. die mit dem milden
Aruns vermählt war. zu gleichzeitiger Ermordung ihrer beiderseitigen Ehe-
gatten. und nach dieser Greuelthat heirateten sich beide. Und die unnatürliche
Tochter stiftete bald ihren Gatten zur Ermordung ihres Vaters an; ja,
als dieselbe vollbracht worden, scheute sie sich nicht, über den in der Straße
liegenden blutenden Leichnam ihres eigenen Vaters hinzufahren. Deshalb
erhielt diese Straße auch für die kommenden Zeiten den Namen Greuel-
straße.
§ 41. Tarquinius Superbus.
Wie Tarquinius durch Gewaltthat und Mord sich den Thron ver-
schafft hatte, so suchte er sich auch durch dieselben Mittel im Besitze des-
selben zu sicher«. Er umgab sich mit einer Leibwache, die ihn bei seinen