Full text: Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters (Bd. 2)

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1348 zu Prag eröffnet. Der Zudraug zu diesen Bildungsanstalten 
war so gewaltig, daß Bologna 1362 nicht weniger als 20 OOo Stu¬ 
dierende zählte, unter ihnen Männer im gereisten Alter. 
Im Zeitalter der Staufen war man bestrebt, das Land- und 
Lehnsrecht durch das kirchliche (kanonische) nnd römische Recht zn 
verdrängen. 
Die überlieferten 
Rechts bestimmun gen 
der Sachsen wurden vor 
1235 im „Sachsen¬ 
spiegel" niedergelegt, 
dem etwa 50 Jahre später 
im „Schwabenspiegel" 
eine Bearbeitung für 
Oberdeutschland folgte. 
Die deutsche Poesie 
erreichte in der Zeit der 
Hohenstaufen ihre erste 
Blüteperiode. Aus 
den alten deutschen Hel- 
densagen erwuchsen die 
herrlichsten Helden¬ 
gedichte, das Nibelun- 
g e n l i e d und Gudrun, 
die das Volk bewahrt 
hatte, und die zu Anfang 
des dreizehnten Jahr- 
Hunderts niedergeschrieben 
wurden. — Die Haupt- 
Vertreter des Kunstepos 
sind Hart mann von 
der Aue uud Wolfram 
von Eschenbach, der 
größte deutsche Dichter des Mittelalters, der im „Parzival" den 
höchsten Glanz des weltlichen und geistlichen Rittertums besingt. — Der 
Minnesang nahm die Schönheit und die Tugenden der Frauen zum 
Gegenstande seiner schwärmerischen Verehrung und Verherrlichung und 
fand in Walther von der Vogelweide seinen begabtesten uud be- 
geistertsten Vertreter. 
axuxi 
Hrundrih eines gotischen Pontes (<£öftt).
	        
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