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Wodurch sind diese auf der Karte gekennzeichnet? — Welchen Zweck haben 
dieselben? Gib nochmals an, welchen Nutzen uns die Ostsee 
gewährt! — 
h) Schaden der Ostsee. — Dünen. Die Ostsee bringt ihren Be- 
wohnern mancherlei Gefahren. Zunächst verursachen die verheerenden 
Sturmfluten den Küstenbewohnern Gefahren und Nachteile. Noch 
mehr aber schadet die Ostsee durch den Sand, den sie am Ufer absetzt. 
Dieser feine Sand trocknet am Ufer aus, wird vom Winde landeinwärts 
(zeigen!) getragen und nicht weit von der Küste zu langgezogenen Dämmen 
aufgebaut. Diese vom Winde errichteten Dämme führen den Namen 
Dünen (Abb. zeigen!). Sie haben Ähnlichkeit mit den Schneewehen, 
die wir jeden Winter beobachten können. Freilich sind die Dünen viel 
höher und breiter als die von uns betrachteten Schneewehen. Manche 
Dünen sind bis 20 in hoch (vergleiche mit der Höhe des Schulhauses) 
und ziemlich Kreith. Sobald nun ein anhaltender Sturmwind von der 
Seeseite über die Dünen fegt, werden sie den Bewohnern der Küste ge- 
fährlich. Der Sturm zwingt nämlich die Dünen zur Wanderung, 
d. h. er trägt die von ihm früher errichteten Sandhügel wieder ab und 
baut sie an einem anderen, weiter landeinwärts gelegenen Orte von neuem 
aus. Durch solche wandernden Dünen ist schon manches fruchtbare Feld 
verschlungen worden. Feiner, weißer Sand, in dem kein Grashalm grünt 
und keine Blume blüht, bedeckt die Stelle, wo einst goldne Ähren rauschten 
oder saftige Wiesen sich ausbreiteten. In früheren Zeiten sind sogar 
ganze Dörfer durch den Sand zerstört und unter ihm begraben worden. 
So ist z. B. von vier Dörfern, die einst auf einer schmalen Landzunge 
auf der Kurischen Nehrung (zeigen!) standen, gegenwärtig gar nichts mehr 
zu sehen2). Sprich a) über das Entstehen — b) über das Wandern 
der Dünen! — 
Die Dünen an der Ostsee sind eine öde Landschaft, die nur 
stellenweise einen Pflanzenwuchs aufweist. Nur hie und da ragen einzelne 
zerzauste Kiefern aus dem Sandmeere hervor, und niedriges Gestrüpp, 
das zum Teil im Sande vergraben scheint, streckt seine Zweige hervor, 
während spärlicher Graswuchs die Hänge und Schluchten überzieht. An 
einzelnen Stellen sind die Dünen aber auch mit ausgedehntem Kiefern- 
und Laubwald bestanden. Menschliche Niederlassungen sind innerhalb der 
Dünen nur selten anzutreffen. Nur hier und dort steht ein einsames 
Fischerdorf oder eine niedrige Fischerhütte (Strandkate), die den Fischern 
zur Aufbewahrung ihrer Netze usw. dient. Sprich über das Aus- 
sehen der Dünen! 
Wie suchen sich die Bewohner der Ostseeküste vor den Dünen zu schützen? Das 
Bestreben der Bewohner ist darauf gerichtet, das Wandern der Dünen zu ver¬ 
hindern, sie also zu befestigen. An vielen Stellen gelingt es ihnen dadurch, daß sie 
Dünen mit einer Grasart, dem Strandhalm oder Grashafer, bepflanzen. Dieser 
graugrüne Halm ist mit dem schlechtesten Boden zufrieden, Er wird ungefähr ^2 m 
Hoch und senkt seine vielverzweigten Wurzeln tief in den Boden. Wenn er etwa durch 
den Sand verschüttet wird, so geht er nicht etwa wie andere Pflanzen zugrunde. Er 
*) Jedoch gibt es an der preußischen Küste Dünen, die sogar 40 m hoch sind. 
2) Im ganzen sind auf der Kurischen Nehrung schon 6 Dörfer begraben worden. 
An ungeschützten Stellen schreiten die Dünen im Durchschnitt jährlich 6 m vor.
	        
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