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Otto war ein getreuer Bundesgenosse Barbarossas im Kampfe
gegen Heinrich den Löwen. — Durch einen siegreichen Feldzug erwarb
er Ansprüche aus Pommern; im Jahre 1180 gründete er das
Cistercienserkloster Lehnin (s. ö. von Brandenburg), das Erbbegräbnis
der ballenstädtischen Markgrasen.
Otto II., Albrecht II. und Johann !., der Stister [btZ Klosters
Chorin (bei Eberswalde), sind ohne besondere Bedeutung. Unter
ihnen und Otto III. wurden die brandenburgischeu Besitzungen bis aus
das rechte Oderufer ausgedehnt. Sie erwarben die Ukermark,
Lebus und die Neu mar k. Immer weiter wurde das Christentum
ausgebreitet, immer mehr Wenden nahmen deutsches Wesen an, immer
mehr deutsche Städte und Dörfer wurden gegründet. Berlin
wurde eine deutsche Stadt, ihr gegenüber blühte ans dem linken
Spreeuser die Stadt Kölln empor, und an der Oder entstand
Franksurt. Kurz vor ihrem Tode teilten Johann I. und Otto III.,
die das Land mit seltener Eintracht regierten, die Mark Brandenburg
in zwei Teile. So entstand die Linie Stendal oder die Johanneische
und die Linie Salz Wedel oder die Ottonische. Diese Teilung hat
jedoch den Zusammenhang und die weitere Entwickelung Branden¬
burgs nicht gehindert, da sich die jüngeren stets dem älteren Mark¬
grafen, dem auch die Erzkümmererwürde blieb, als dem Familien¬
haupte fügten.
Zu den namhaftesten Markgrafen der letzten Zeit sind zu rechnen:
Otto IV. und Waldemar.
Otto IV., „mit dem Pfeile", führte lange Krieg mit dem
Domkapitel zu Magdeburg, weil es seinen Bruder Erich nicht zum
Bischos gewühlt hatte. Er wurde aber zwischen Magdeburg und
Frohse') besiegt und geriet in Gefangenschaft, wo man ihn in einem
engen Käfige wie ein wildes Tier zur Schau ausgestellt haben soll.
Seiner getreuen Gemahlin Hedwig gelang es endlich, den Markgrasen
gegen ein Lösegeld von 4000 Mark Silber (nach unserem Gelde
168000 Mark) zu befreien.
Trotzdem begann Otto den Kampf von neuem; er hatte aber
auch diefes Mal kein Glück. Bei Staßfurt wurde er von einem
Pfeile in der Augengegend getroffen, deffen Spitze längere Zeit darin
stecken blieb. Davon bekam er den Beinamen „mit dem Pfeile".
Otto erwarb die Mark Landsberg und die Niederlansitz.
— Er besaß eine hohe dichterische Begabung als Minnesänger;
in der Manessischen Sammlung sind Gedichte von ihm enthalten.
Waldemar der Große. Während der Regierung Waldemars
wollte der Fürst von Rügen die Stadt Stralsund an sich reißen.
Die bedrängten Bürger wandten sich an den tapfern Markgrafen von
') Unweit Schönebeck.