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Sand eingebettet. Wenn allerdings Wasserströmungen jenen Schlamm oder
Sand umherwälzten, so wurden auch diese Überreste so verändert, daß nur
schwer festzustellen ist, wie das Tier aussah, von dem sie herstammen. In
ruhigem Wasser aber füllten sich die Schalen mit Schlamm, der verhärtete.
Die Schale selbst verschwand meistens, aber der Kern blieb bis auf unsere
Zeit erhalten. Die Knochen wurden ebenfalls von jenen Stoffen durchtränkt
und versteinerten ans diese Weise. In den sie umgebenden Gesteinen hinter¬
ließen die Versteinerungen Abdrücke, an denen man ihre Form gleichfalls
deutlich erkennt. Pflanzen, die ins Wasser und in den Schlamm sanken,
sind meist verkohlt.
In jeder Gesteinschicht findet man wieder besondere Versteinerungen,
die in keiner andern vorkommen, woraus man schließen kann, daß zu ver¬
schiedenen Zeiten verschiedene Tiere auf der Erde gelebt haben, und zwar
ist von den unteren zu den oberen Schichten deutlich ein Fortschritt von
niederen zu höheren Tieren zu beobachten.
Spuren von Landtieren sind nur auf uns gekommen, wenn sich
ihre Zähne oder Knochen erhalten haben (Höhlenbär, Höhlenlöwe, Mam¬
mut), wenn sie — wie manchmal Insekten — in Bernstein eingeschlossen
sind, oder wenn sie — wie das Mammut in Sibirien — ganz im Eis ein¬
gefroren sind. Diese Überreste stammen immerhin aus der verhältnismäßig
jüngsten Zeit.
D. Der Mensch.
I. Gestalt und Gliederung des menschlichen Körpers.
Die Knochen, die man alle zusammen das Knochengerüste oder
Skelett nennt, und die Muskeln geben unserem Körper seine äußere
Gestalt und bilden die verschiedenen Höhlen, in denen die inneren Organe,
wie Gehirn, Herz, Lungen, Gedärme usw., eingeschlossen sind.
Im obern und hintern Teil des Kopses befindet sich die Schädel¬
höhle. Sie wird von dem Stirnbein, den beiden Scheitelbeinen, den beiden
Schläfenbeinen und dem Hinterhauptbein gebildet und schließt wie eine
Schale das Gehirn ein; denn als wichtigstes Organ des Körpers bedarf
das Gehirn eines guten Schutzes. Die Schädelknochen sind bei Erwach¬
senen durch ineinandergreifende Zacken (Nähte) fest verwachsen; bei Kindern
dagegen sind sie nur durch dehnbare Bänder verbunden. Der vordere und
untere Teil des Kopfes, das Gesicht, erhält seine Form durch die beiden
Wangenbeine, die Nasenbeine, den Ober- und den Unterkiefer und durch
die Kaumuskeln.