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Die folgenden Könige der Assyrer waren Weichlinge, so daß das
Reich immermehr verfiel. Gegen den letzten derselben, Sardanapal.
empörten sich die Babylonier und die südlich vom KaSpischen Meere
wohnenden Meder. Er wurde in Ninive eingeschlossen, und da er keine
Rettung sah, verbrannte er sich samt seinen Weibern und Schätzen in
seinem Palaste. Ninive wurde von den Feinden im Jahre 606 v. Chr.
zerstört.
In Babylonien wurde Nebukadnezar König. Er eroberte Je-
rnsalem und führte die Juden in die babylonische Gefangenschaft. Tyrus
belagerte er 13 Jahre lang, und als er die Stadt endlich einnahm,
fand er niemand darin, weil die Bewohner unterdes ans eine nahe
Insel geflohen waren. Dort gründeten sie Neu-Tyrus.
II. Die Spartaner.
1. Lykurgus. Mitten in der wenig fruchtbaren Land-
schaft Lacedämon, auf beiden Seiten von steilen Gebirgen
umrahmt, lag das gesegnete Thal des Enrötas. Die
Fluren zwischen Fluß und Felsen boten hinreichendes Acker-
lernt) für ein kleines Volk, die Wälder reichliche Jagdbeute
für den mutigen Mann. In diese Landschaft zog im Jahre
1104 v. Chr. eine Schar der rauhen Dorier, die bis dahin 1104
in Mittelgriechenland gesessen hatten, unter der Führung D,C^r*
zweier Könige aus dem Stamme des Herkules. Von der
Hauptstadt des Landes Sparta erhielten die Eroberer den
Namen Spartaner. Sie erlangten von allen Doriern
die höchste Macht, was sie besonders ihrem Gesetzgeber Ly-
knrgus, der ums Jahr 820 lebte, zu danken hatten. C-S2°
Lykurgs Hauptziel war, aus den Spartanern tüchtigel1'G^r'
Krieger zu machen. Deshalb wurden die Knaben schon vom
7. Jahre an aus dem Hause der Eltern genommen und, in
einzelne Abteilungen verteilt, öffentlich erzogen. Nun mußten
sie laufen, turneu, ringen und sich in den üöaffen üben.
Sie wurden abgehärtet, schliefen auf Schilf, das sie sich
mit bloßen Händen am Eurötas brachen, und bekamen wenig
zu essen. Um sich zu sättigen, durften sie stehlen; ließen