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5. Romulus Augustulus und Dboafer 476.—
Einer der Nachfolger Constantins, der Kaiser Theodosius,
teilte (395) das Reich unter seine beiden Söhne. Diese Teilung
blieb bestehen: es gab hinfort ein weströmisches oder
abendländisches und ein oströmisches oder morgen-
ländisch es Reich, jedes mit eigenen Kaisern. Ihre Schick-
sale waren verschieden. Das oströmische (griechische) Kaiserreich
mit der Hauptstadt Constantinopel bestand noch ein ganzes
Jahrtausend, bis es endlich von den Türken erobert wurde;
das weströmische Reich aber mit der Hauptstadt Rom ging
raschen Schrittes seinem Untergange entgegen. Fort und fort
drangen die kräftigen deutschen Völkerschaften vom Rheine und
von der Donau her in dasselbe ein, nahmen den erschlafften
Römern ein Land nach dem andern weg, und als endlich der
schwache Kaiser Romulus Augustulus nur noch über
Italien herrschte, stieß ihn der deutsche Feldherr Odoaker
(476) vom Throne und brachte Italien unter seine eigene Herr-
schaft. Dies war das Ende des römischen Reiches. Seine
Dauer seit der Gründung der Stadt Rom war 1230 Jahre;
506 Jahre hatten die Kaiser geherrscht.
Zeittafel.
I. Ate Griechen.
Jahre vor Christus.
1184. Troja wird zerstört.
1066. Kodrus, letzter König
von Athen, stirbt.
88b. Lykurg, Gesetzgeber Spartas.
776. Beginn der Olympiaden¬
rechnung.
594. Solon, Gesetzgeber Athens.
559. Cyrus gründet das Perserreich.
500—479. Die Perserkricge.
500 Aufstand der Griechen in
Kleinasien.
490. Schlacht bei Maräthon;
Miltiadcs.
480. Schlachten bei ThermopW
und Salamis; Lconldas,
Themistökles.
479. Schlacht bei Platää.
444. PerMes.
431—404. Der peloponnesischc
Krieg.
399. Sokrätes stirbt.
371. Schlacht bei Leuktra;
Epaminondas.
362. Schlacht bei Mantinea;
Epaminondas stirbt.