2. Die ersten Hohenzollern in der Mark.
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der Mark begründet. 1415 wurde er von Kaiser Sigmund zum
Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg ernannt und heißt
als solcher Friedrich I. Das war der Anfang der Regierung
unseres heutigen Kaiserhauses.
Damals hatte das Land Friedrichs I. einen kleinen Umfang.
Es umfaßte die Altmark, links der Elbe, und das Gebiet
zwischen der mittleren Elbe und Oder quer über die Havel
und untere Spree.
Friedrichs I. Nachfolger, Friedrich II., der Eiserne oder
der Eisenzahn genannt, zeigte seine Zähne den Städten, besonders
der Doppelstadt Berlin-Kölln, die trotzig sich um ihn nicht
kümmerte und so tat, als gebe es gar keinen Herrn im Lande.
Ihr Trotz wurde gebrochen; sie mußte sich dem Kurfürsten
unterwerfen.
Friedrich II. und seine Nachfolger vergrößerten ihren Länder¬
besitz durch die Erwerbung mehrerer Nachbargebiete. Besonders
wichtig unter ihnen war die Neumark, die rechts der Oder an
der unteren Warte und Netze liegt.
Kurfürst Joachim I. mußte wieder gegen den wegelagernden
Adel einschreiten, der wieder arg sein Unwesen zu treiben be¬
gonnen hatte. Die Bauern litten so schwer unter den Räubereien
der Adligen, daß sie in den Kirchen beteten:
„Vor Köckeritz und Lüderitz,
Vor Krachte und vor Itzenplitz
Behüt uns, lieber Herre Gott.“
Einige von ihnen, heißt es, waren so frech, daß sie an die
Zimmertür des Kurfürsten die Worte mit Kreide schrieben:
„Jochimke, Jochimke, höde di! Fange wi di, so hange wi di!“
(Man sprach damals in der Mark plattdeutsch). Mit der ihm
eigenen Strenge schritt Joachim gegen die Raubritter ein und
ließ sie hängen oder enthaupten. Das war ein Segen für das
Land. Segensreich war auch Joachims Regierung insofern, als
er den Gewerbfleiß, Handel und Verkehr der Städte förderte.
Unter seiner Regierung entstand die Reformation.
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