Full text: Lehrbuch der Alten Geschichte

Vorwort. 
V 
wird mit einem gedrängten Leitfaden wohl am meisten gedient sein. Wer 
aber auch das Warum der jeweiligen Erscheinungen und den allgemeinen 
Bildungsgehalt der Geschichte mehr betont wissen will, wird dem Schüler 
gerne ergänzende Ausführungen in die Hand geben — nicht zum Aus¬ 
wendiglernen , sondern, zur Befestigung des Hauptsächlichen und zur 
Erweiterung des Gesichtskreises. Hiezu aber auf Lesebücher zur Alten 
Geschichte zu verweisen, bleibt erfahrungsgemäß in mehr als einer Hin- 
ficht ein sehr zweifelhafter Behelf. Was der Schüler nach dieser Seite 
braucht, sollte ihm unseres Erachtens sein Handbuch bieten. Um Platz 
dafür zu schaffen, wurde die sonst beliebte Breite in der Behandlung 
mancher Teile der Kriegs- und der Verfassungsgeschichte thunlichst ver- 
mieden, wie auch andere Einzelheiten, die ebenso schwer zu lernen als 
leicht zu vergessen sind, auf ein bescheidenes Maß eingeschränkt oder als 
Lesestoff in den Kleindruck verwiesen worden sind. Hingegen schien es 
angezeigt, wichtige volkswirtschaftliche Neuerungen und umwälzende geistige 
Bewegungen nicht unbetont zu lassen. 
Was es sonst noch beizufügen gäbe, fasse ich in den einen Wunsch 
zusammen: Möchte mein Buch, gleichwie es aus voller Hingabe an die 
Sache hervorgegangen ist, im stände sein, bei der lernenden Jugend die 
Wertschätzung des Altertums zu stärken und die Erkenntnis zu wecken, 
daß in ihm die Wurzeln unserer Bildung und ganz besonders unserer 
deutschen Bildung liegen, daß aber die Frucht ohne den Schweiß des 
Fleißes nicht zu erringen ist! 
Zum Schluß ist es mir neben der Verbindlichkeit, die ich vielen 
anderen schulde, eine willkommene Pflicht, dem Herrn Gymnasialprofessor 
Joseph Egenolf dahier für die gewinnreiche Unterstützung, welche er 
mir bei der Nachprüfung der Korrekturbogen freundschaftlich geleistet hat, 
meinen besonderen Dank auszusprechen. 
Mit den Gefühlen freudigster Erinnerung denke ich auch, da ich 
eben heute diese letzten Zeilen des Vorwortes schreibe, aus doppeltem 
Grunde an jene anregenden und ehrenvollen Lehrstunden zurück, für 
welche vor einer geraumen Zahl von Jahren die grundlegenden Ent- 
würfe meiner Arbeit entstanden sind. 
München, den 18. Mai 1897. 
Der Verfasser.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.