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Städtebau. Die Zeit des Waffenstillstandes benützte Heinrich
um sein Land gegen künftige Einfälle der Ungarn zu schützen. Die
ganze Bevölkerung Sachsens und Thüringens lebte damals noch in
offenen Dörfern oder in einzelnen Höfen, welche keinen Schutz vor
den Ungarn boten. Heinrich legte daher eine Reihe fester Städte
an und umgab sie mit starken Mauern und tiefen Gräben. Der
9. Mann vom Lande mußte in die Stadt ziehen. Die Einwohner
der Städte nannte man Bürger. Damit die Städte eine längere
Belagerung aushalten konnten, erhielten sie bedeutende Speicher, in
denen Korn gesammelt wurde. Alle Gerichtstage, alle Volksversamm-
lungen, Märkte und Feste mußten in den Städten abgehalten werden,
damit sich die Sachsen an das Leben in den Städten gewöhnten.
Nach und nach erwuchs dariu ein wohlhabender Bürgerstand; Handel,
Handwerke und Künste blühten auf.
Heer. Heinrich mußte auch sein Heer zum Kampfe ausbilden.
Mit dem Fußvolke allein konnte er gegen die flinken Ungarn nicht
viel ausrichten. Daher bildete er ein deutsches Reiterheer, das in
den Waffen fleißig geübt wurde. —
Die neuen Einrichtungen erprobte Heinrich zuerst in Feldzügen
gegen die Slaven, denen er ihre Hauptstadt Brennabor (Branden¬
burg) und gegen die Normannen, Welchen er ihr Land Schleswig
-wegnahm.
Besiegung der Ungarn (933). Nach Ablauf des Waffen¬
stillstandes tarnen wieder ungarische Gesandte, um den Tribut in
Empfang zu nehmen. Heinrich aber. verweigerte jede Zahlung. Die
Sage erzählt, er habe den Ungarn einen räudigen und verstümmelten
Der letzte Tribut an die Ungarn.