Full text: Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare (Teil 2)

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letzte Krönung eines deutschen Kaisers durch den Papst. Im 
dritten (1536—1538) und vierten (1542—1544) Kriege erlangte Franz 
die Hilfe der Türken. Das Vordringen des Kaisers in Frankreich führte 
endlich den Frieden zu Crespy bei Laon, 1544, herbei, in welchem Franz 
für immer auf Italien und Karl auf Burgund verzichtete. 
b. Die Kämpfe mit den Seeräubern. Zwischen die Kriege mit Franz I. 
fallen zwei Kämpfe mit den Seeräubern in Afrika. Der erste'Zug, 
1535, war gegen Tunis gerichtet, wo ein mächtiger Piratenstaat entstanden 
war. Karl eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Der 
zweite Zug gegen die Seeräuber von Algier, 1541, mißglückte aber 
vollständig. 
c. Der Krieg gegen die Türken. Die Türken, die schon 1521 
Belgrad erobert hatten, fielen unter ihrem Sultan Söliman in 
Ungarn ein und schlugen den jungen König Ludwig II. von 
Ungarn und Böhmen in der Schlacht beiMohacs (möhatsch), 
1526. Da der König auf der Flucht umgekommen war, folgte 
ihm in beiden Reichen sein Schwager Ferdinand, der Bruder 
Karls V. Auf die religiösen Streitigkeiten in Deutschland rechnend 
und von Franz I. und den Venezianern aufgestachelt, fiel Soliman 
1529 1529 abermals in Ungarn ein und drang bis Wien vor, das 
er jedoch nicht erobern konnte. Als der Kaiser in dem Nürn- 
berger Religionsfrieden die Unterstützung durch die Protestanten 
gewonnen hatte, wurde der Sultan zwar bei Graz zurückgedrängt, 
aber 1541 schlug ein türkischer Pascha seinen Sitz in Ofen auf. 
Die Entwicklung der Kirchentrennung vom Reichstage zu 
Worms bis zum Religionssrieden zu Nürnberg, 1532. 
Die Protestanten vereinigen sich zu einer politischen Partei und erlangen 
Duldung ihres Bekenntnisses. 
Nach dem Reichstage zu Worms (1521) verließ Karl V. 
Deutschland wegen der Kriege mit Franz I. Die Regierung übergab 
er einem Reichsregimente, das aus seinem Bruder Ferdinand 
und 20 fürstlichen und 2 städtischen Beisitzern bestand. Da es 
gegen die religiöse Bewegung nicht einschritt, fand Luthers Lehre 
immer mehr Anhänger. 
1. Die jüngeren Humanisten. Die jüngeren Humanisten, 
die schon früher die Kirche angegriffen hatten (S. 162), schlössen 
sich bald der reformatorischen Bewegung an. Unter ihnen erlangte 
Philipp Melänchthon (Schwarzerd) die größte Bedeutung. 
Er hatte bereits Luther zur Disputation nach Leipzig begleitet. 
Als Professor in Wittenberg verfaßte er die erste protestantische
	        
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