Full text: Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare (Teil 2)

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Zweiter Abschnitt. 
Mittel- und Westeuropa unter der gjerrfdjaft 
der Kelten. 
Die Bevölkerung Mitteleuropas während der Steinzeit gehörte wahr- 
scheinlich nicht zu den Jndogermanen. Die Fortschritte in der Kultur 
während der Bronze- und Eisenzeit hängen mit der Besiedlung 
Mittel- und Westeuropas durch die Kelten zusammen. (Vgl. Römische 
Geschichte.) 
Zweiter Zeitraum. 
Die Wanderzeit der Germanen bis 568 n. Chr. 
Erster Abschnitt. 
Die Kulturzustande bei den Germanen 
in früjjgefdndjtltdjer Zeit. 
1. Abstammung und Verbreitung der Germanen. Die Heimat 
der Germanen ist nach der Ansicht vieler Forscher das westliche 
Asien oder das osteuropäische Steppenland; nach den Untersuchungen 
anderer Gelehrten entstammen sie den Küstenländern und Inseln 
der westlichen Ostsee. Durch die Sprachenvergleichung hat man 
gefunden, daß sie zu der großen indogermanischen Völkerfamilie 
gehören, zu der außer den meisten älteren europäischen Völkern, 
den Kelten, Griechen, Jtalikern. Germanen und Slawen, auch die 
Inder und Perser gehören. Die germanischen Volksstämme ver- 
drängten nach uud nach die im heutigen Deutschland wohnenden 
Kelten. 
2. Die germanischen Stämme. Die Germanen bewohnten um 
die Zeit der Geburt Cdristi das Wald- und sumpfreiche Gebiet vom 
Rhetn bis über die Weichsel hinaus. Ste traten in einer großen 
Zahl selbständiger Völkerschaften auf. die erst im Laufe der Zeit 
zum Bewußtsein ihrer Zusammengehörigkeit kamen. Darum besaßen 
sie auch in ihrer Sprache keinen für das ganze Volk gemeinsamen 
Namen. Der Name „Germane" scheint keltischen Ursprungs zu sein 
und soviel wie „Nufer im Streit" oder „Schreier" zu bedeuten. 
Nach der Ansicht anderer ist Germane mit „Nachbar" oder „Wald- 
bewohner" zu übersetzen. 
Man teilt die Germanen in Nord-, Ost- und Westgermanen 
ein. Zu den Nordgermanen gehörten die in Skandinavien und 
Casars Bericht über die Germanen. — Aus der Germania des Tacitus. 
Atzler, Du. u. L. I Nr. 2 u 3. 
Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Germanisches Gehöft. 
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