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wurden die uneinigen Bauern von den Heeren der Fürsten besiegt.
Über 100 000 Bauern verloren in diesen Kämpfen ihr Leben, und
die Lage des Landvolkes wurde nun noch schlimmer als zuvor.
6. Die Ausbreitung der neuen Lehre bis zum Reichstage zu
Augsburg, 1530. Luthers Lehre fand rasch Verbreitung. Viele
Mönche und Nonnen verließen ihre Klöster und traten in den
Ehestand. Auch Luther vermählte sich mit einer ehemaligen Nonne.
Dem neuen Glaubeu wandten sich viele Reichsstädte und
die meisten Fürsten in Mattel- und Norddeutschland zu. Im
Jahre 1525 nahm auch Albrecht von Brandenburg, der
Hochmeister des Deutschen Ritterordens, die Lehre Luthers
au und verwandelte das Ordensland in ein weltliches Herzogtum.
Kaiser Karl V. blieb aber der alten Kirche treu und setzte auf dem
Reichstage zu Speyer, 1529. einen Beschluß durch, der jede 1529
weitere Neuerung in den evangelischen Ländern verbot. Hiergegen
erhoben die Anhänger Lnthers feierlich Widerspruch (Protest). Sie
erhielten deshalb den Namen „Protestanten".
Im nächsten Jahre, 1530, legten sie auf dem Reichstage 1530
zu Augsburg ihr von Melanchthon, dem Freunde Luthers,
verfaßtes Glaubensbekenntnis vor. Der Kaiser verlangte aber bis zum
Jahre 1531 die Rückkehr aller Evangelischen zur katholischen Kirche.
Karls V. Kamps mit den protestantischen Fürsten.
1. Der Schmalkaldische Bund unb die Weiterentwicklung der
Kircheutreunung. Nach dem Reichstage zu Augsburg schlossen die
protestantischen Fürsten und eine Anzahl Reichsstädte zu Schmal¬
kalden in Thüringen ein Bündnis zur gemeinsamen Verteidigung.
Da um diese Zeit der Kaiser mit den Türken und den Franzosen
zu kämpfen hatte, konnte sich der Protestantismus ungehindert
ausbreiten. Die evangelischen Landesherren zogen die Güter der
reichen Klöster ein und beanspruchten in ihren Gebieten die Leitung
der kirchlichen Angelegenheiten.
Ungefähr zu derselben Zeit wie Luther verkündigten in der
Schweiz Zwingli und Calvin eine neue Lehre, die in vielen
Punkten mit den Glaubenssätzen der Protestanten übereinstimmte.
Zwingli und Calvin wichen aber in der Abendmahlslehre von
Luther ab. Ihre Anhänger, die bald in scharfen Gegensatz zu den
Lutheranern traten, nannten sich „Reformierte". Ihr Bekenntnis
fand besonders in der Schweiz Verbreitung, während sich Dänemark,
Schweden und Norwegen dem Luthertum anschlossen.
2. Die Kirchenversammlung zu Trient, 1545 -1563. Obgleich 1545-1563
die Kirchenspaltung immer größeren Umfang annahm, hoffte Kaiser